About cathrin

Das Ganze fing mit einer Studienleistung m Rahmen meines Master of Education an. Aufgabe war: Ein Blog erstellen und Leuten darüber Wissen vermitteln. Ich entschied mich, den Interessierten die Welt der Photographie näher zu bringen. Wie es ja eigentlich auch der Hintergrund eines jeden Lernens sein sollte, band ich mein neues Wissen in meinen Alltag ein. Ich probiere mich nun nicht nur immer mehr an den Neuen Medien als Bestandteil der Wissensvermittlung, sondern auch in der Photographie aus. So versuch ich hier bloggend mein -wenn auch begrenztes- Wissen über die Photographie ("Hinter der Linse") mit dem Stück Welt, wie ich es sehe, zu verbinden.

Note to myself

Die Deutschlehrerinnen der beiden Schulen haben uns auch nach den Stunden hin und wieder Feedback für den gehaltenen Unterricht gegeben. Hier sollen nun die wesentlichen Aspekte aufgeführt werden, die mir für meine spätere Lehrtätigkeit wesentlich erscheinen:

  • keine Suggestivfragen stellen
  • sich immer Gedanken machen über eine effektive Ergebnissicherung
  • SuS bei Textbesprechungen am Text arbeiten lassen, zitieren lassen
  • Ein Gleichgewicht finden zwischen zu starkem Lob und zu wenig Bestärkung
  • Den SuS Zeit lassen, Differenzen ausarbeiten zu lassen
  • Anekdoten helfen, neues Wissen kognitiv zu verarbeiten
  • Nicht scheuen, auch mal einen Lehrervortrag einzubauen
  • Mit Operatoren sicher umgehen können
  • klare und konkrete Aufgabenstellung
  • eine passende Würdigung von Schülerbeiträgen ist immer schwer: „Lehrerecho“, „Bejahendes hmm“, „Kopfnicken“

 

 

Feedback zur zweiten Unterrichtseinheit

Die Lehrerin der zweiten Schule hat sich ebenfalls die Zeit genommen, uns ein Feedback zu geben. Wie wir auch selber festgestellt haben, war unsere zweite Unterrichtseinheit eindeutig zu deduktiv gestaltet. So wurde der bekannte rote Faden erst nach der 4. Stunde deutlich. Wäre die Unterrichtseinheit im Allgemeinen zielgerichteter verlaufen, hätte auch stärker inhaltlich gearbeitet werden können.

Weitere Aspekte waren:

  • Definitionsarbeit gut zum thematischen „Auffangen“
  • positive Lehrerpersönlichkeit
  • insgesamt sollten wir bei Gruppenarbeiten präsenter sein. Verstärkt Rumgehen und „unaufdringlich über die Schultern gucken“
  • Folien größer machen
  • Methodisch: Wenn bei einer Plenumsdiskussion keine Beteiligung durch die Schüler stattfindet, sollte man die SuS zunächst in 2er-Gruppen über die möglichen Antworten sprechen lassen. So können Hemmungen überwunden werden.
  • die Aufgabenstellungen müssen klarer formuliert werden
  • Mehr Lob und differenziert.
  • Zum Sammeln von Aspekten können Meldeketten herangezogen werden
  • Positiv: flexible Handhabung von Schüleräußerungen und dennoch geschafft, immer wieder lenkende Impulse zu setzen

 

Anschlussstunde

Nach unserer Unterrichtseinheit waren wir gespannt, wie die Deutschlehrerin thematisch anschließen würde. Die Lehrerin hatte allerdings vergessen, dass diese Stunde ihre erste Stunde sein sollte. So musste sie improvisieren und die Stunde ungeplant halten.Wir waren selbstverständlich ein wenig enttäuscht, aber auch überascht wie schnell sie eine Unterrichtsstunde aus dem Ärmel schütteln konnte. Zunächst nahm sie Bezug auf den Lernstand und wiederholte so die einzelnen Aspekte der vergangenen zwei Wochen. Wo stehen wir? Was haben wir gemacht? Genannt wurde: Autoren im Exil, sprachliche Unterschiede, Stellungsnahmen von Autoren, ein Autor ist in Deutschland geblieben, Verlust der Muttersprache, innere Emigration. Gottseidank, die SuS haben etwas behalten aus unserem Unterricht!

Aufgearbeitet werden mussten jedoch Fragen wie:

Muss es immer Nazi-Deutschland sein, wenn man von Exilanten spricht?

Zu welcher Gattung gehören Gedichte und welche Gattungen gibt es nochmal?

Was ist der Unterschied zwischen einem Vers, einer Zeile und einer Strophe?

Zudem sprach die Lehrerin die fehlenden Hausaufgaben an: „Kaum einer hat die Hausaufgaben in den letzten Stunden gemacht. Wat mach mer da außer 0 Punkte zu vergeben?“ So bindet die Lehrerin die SuS ein und macht es zu einem Problem, das alle etwas angeht. Die SuS meinen, dass sie alt genug seien, sich der Verantwortung bewusst zu sein. Sie würden schon irgendwann merken, dass die fehlenden Hausaufgaben auch zu einer schlechteren Note führen.

 

 

Literarische Epochen

In der S1 der Schule meiner Tandempartnerin müssen die SuS im Februar und März Präsentationen der literarischen Epochen von der Barockzeit bis zum Expressionismus halten. Die Idee hierzu wurde von allen Deutschlehrern der S1 zusammen entwickelt und in der gleichen Zeit durchgeführt.

Die Lehrerin hat im Vorfeld die Vorgaben zur Gestaltung der Referate wie folgt angegeben:

1. Vortrag (Powerpoint oder Folien: in jedem Fall visualisiert!)

2. Handout (Thesenpapier) mit Quellenangaben!

  • wichtigste Informationen zur jeweiligen Epoche (Eckdaten, Inhalte, Personen, Werke)
  • Beispieltext (Gedicht) mit Aufgaben für den Kurs

3. Bearbeitung des beispielhaften Gedichts mit dem Kurs

4. Abgabe des Handouts in der Sitzung vor dem Referatstermin!

Die SuS halten ihre Referate in einer Gruppe von maximal vier Personen. Die Lehrerin hielt sich während der gesamtem Präsentationsphase zurück und wirkte nur bei organisatorischen Schwierigkeiten ein. Es fällt bei fast jeder Referatsgruppe auf, dass es den SuS schwer fällt, die Zeit angemessen einzuteilen. Gerade die Aufgabenverteilung und das gemeinsame Erarbeiten von Interpretationsansätzen dauert länger als von ihnen eingeschätzt. Die „Frontal-Phasen“, d.h. die Phasen, in denen die Referatsgruppe die wichtigsten Merkmale der Epoche beschreiben, werden eher monoton und wenig abwechslungsreich gestaltet. So wird entweder von Zetteln oder gleich von den Folien abgelesen. Erst in der Phase, in denen sich die SuS selber in die Lehrperson versetzen müssen, zeigen sie viel Kreativität: „Platzdeckchen-Methode“, „Rate-Quiz“, „Frage-Fußball“, Gruppenarbeiten und vieles mehr.

Hier ein Einblick in die Handouts der Schüler: Präsentationen

Erst nach der sechswöchigen Phase werden den SuS ihre Noten mitgeteilt. Wie es wahrscheinlich immer der Fall ist, sind auch hier wieder einige SuS mit ihren Noten nicht einverstanden und möchten über diese diskutieren. Die Lehrerin lässt sich auf eine Notenverhandlung nicht ein und verweist auf ihre anfangs getätigte Begründungen. Der Notendurchschnitt der Referate hält sich im Mittelfeld.

 

Das vierte Semester #1

Das vierte Semester ist von der Behörde thematisch nicht vorstrukturiert und ermöglicht es so, den Lehrenden als auch den SuS nach Interessenslage zu gehen. Die Deutschlehrerinnen meiner Schule einigen sich darauf, die SuS entscheiden zu lassen, womit sie sich in dem folgenden Semester beschäftigen möchten.

Die Lehrerin entscheidet sich dazu, die SuS auf einem „literarischen Basar“ auszuhandeln, welches Thema das interessanteste ist. Hierzu schlägt sie folgende Themen unter dem Aspekt Weltliteratur vor:

  • Nobelpreisträger und das ausgezeichnete Werk
  • Verfilmte Literatur (Schlink, Der Vorleser; M. Walser, Ein fliehendes Pferd)
  • Sogenannte Standardwerke der Weltliteratur (Was muss „man“ gelesen haben?)
  • Verantwortung des Wissenschaftlers in der Literatur (Dürrenmatt, Kipphardt, Brecht)
  • Literaturgeschichte, z.B. Realismus, Naturalismus (Fontane, Hauptmann)
  • Gesellschaftliche Utopien (Orwell, Huxley)
  • Romeo- und Julia-Motiv (anhand unterschiedlicher Roman- und Dramenausschnitte, Film- und Bildmaterial)

Zudem können die SuS Themen auswählen, die sie selber als wichtig erachten.

Die SuS haben 40 Minuten Zeit eine Rede für ihr Themengebiet zu erstellen. Auf dem „literarischen Basar“ sollten die SuS so ihre Vorschläge nicht nur vorstellen, sondern versuchen in einer flammenden Rede, ihr Thema erfolgreich durchzusetzen, die MitschülerInnen zu überzeugen.

Das Vorgehen ist hierbei das folgende:

  • Überlegt in der Gruppe mögliche Unterthemen oder Fragen, die beantwortet werden könnten. Je differenzierter, desto besser!
  • Macht Vorschläge, -wie ihr den Themenkomplex behandeln wollt
  • – wie die Ergebnisse vermittelt werden könnten
  • – wie das Produkt aussehen könnte

Die Reden fallen nach dem 40 Minuten wenig emotional und enthusiastisch aus. Nichtsdestotrotz zeigt sich, dass fast alle SuS die Standardwerke der Weltliteratur im folgenden Semester behandeln möchten.

Die SuS erhalten in der folgenden Doppelstunde einen Arbeitsplan für das kommende Semester. Die SuS sollen sich in Gruppen den jeweiligen Büchern zuordnen:

  • Bildnis des Dorian Gray – Oscar Wilde
  • Der Gott des Gemetzels – Yasmina Reza
  • Der alte Mann und das Meer – Ernest Hemingway
  • Wüstenblume – Waris Dirie
  • Drachenläufer – Khaled Hosseini
  • Mephisto – Klaus Mann

Nach jeweils drei Wochen eigenständigen Erarbeitens müssen die Gruppen eine der Teilaufgaben im Plenum vorstellen. – Eine Buchkritik schreiben, den Vergleich zu einem Film schreiben, einen Inneren Monolog schreiben und die Besetzung der Protagonisten für eine Theateraufführung casten. Dies soll gewährleisten, dass auch die übrigen SuS einen Einblick in die Werke bekommen und Druck aufbauen, tatsächlich an ihren Aufgaben kontinuierlich zu arbeiten.

Leider konnte ich nur in den Gruppenphasen hospitieren und habe somit die Präsentationen nicht beobachten können. In den Gruppenarbeiten zeigte sich jedoch, dass manche Gruppen mehr und engagierter arbeiteten als andere. Nichtsdestotrotz hielten sich die SuS an den Ablaufplan und zeigten der Lehrerin eine Woche vor der Präsentation, dass sie bereit sind, ihren Vortrag zu halten. Der Vortrag muss hierbei nicht in der Gruppe absolviert werden, sondern kann ebenso in einer Einzelarbeit ausgearbeitet werden. Die Lehrerin lässt den SuS während der Gruppenarbeitsphase den Freiraum, sich entfalten zu lassen, wie sie möchten. Dennoch zeigt sie sich präsent, setzt sich immer wieder an die Gruppentische und beantwortet thematische Nachfragen. Die SuS zeigen sich motiviert in der Mitarbeit und scheinen sich anerkannt zu fühlen, da sie die Struktur des vierten Semesters mitbestimmen durften. Jediglich drei der 25 SuS scheinen wenig Interesse an dem Thema zu haben. Sie sind leistungsschwache SuS, die der Lehrerin auch im Vorfeld immer wieder zeigten, dass ihnen die Institution Schule an sich nicht wirklich zusagt.

Das vierte Semester #2

„Das vierte Semester ist von der Behörde thematisch nicht vorstrukturiert und ermöglicht es so, den Lehrenden als auch den SuS nach Interessenslage zu gehen. Die Deutschlehrerinnen meiner Schule einigen sich darauf, die SuS entscheiden zu lassen, womit sie sich in dem folgenden Semester beschäftigen möchten.“

In diesem Kurs gibt die Lehrerin vor, dass die erste Hälfte des vierten Semesters die Komödie „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt erarbeitet wird. Thematisch wird so an das letzte Semester angeknüpft, in dem die Verfilmung von „Der Besuch der alten Dame“ besprochen wurde. Für den zweiten Teil des Semester dürfen die SuS selber Vorschläge machen, welche Themengebiete sie interessieren. Genannt werden:

  • Sprache der Werbung
  • Shakespeare
  • Faust
  • Manipulation durch Rhetorik
  • Die Verblendung von Stieg Larsson
  • Schuld und Sühne von Fjodor M. Dostojewskij
  • Vorstellung der eigenen Lieblingsbücher

Die SuS sollen nun als Hausaufgabe ein Thema ausarbeiten und somit schriftlich begründen, warum sie sich für dieses Thema entschieden haben. In der nächsten Stunde zeigt sich, dass sich die Mehrheit des Kurses für die Sprache der Werbung interessieren. Auch die Lehrerin findet dieses Thema sehr interessant, merkt aber auch an, dass auch sie sich erstmal einarbeiten muss. Aufgrund der zeitlichen Überschneidung mit einem anderen Kurs konnte ich leider die didaktische Umsetzung von „Die Physiker“ nicht beobachten.

Versteht euch als Team

 

Nach den Weihnachtsferien werden sowohl in der S1 als auch in der S3 die korrigierten Klausuren zurückgegeben. In der S1 muss eine Schülerin während der Besprechung im Nachbarraum unbeaufsichtigt nachschreiben. Die Klausur ist so schlecht ausgefallen „hab mich köstlich amüsiert“, dass sie genehmigt werden muss: 11 SuS waren „trotz weihnachtlicher Milde“ unterm Strich. Die Lehrerin sagt von sich selbst, dass sie eine strenge Lehrerin ist und gute Noten nicht so leicht bei ihr zu erreichen seien. Während meinen Beobachtungen im Schulalltag ist mir die Lehrerin zwar als konsequent aufgefallen, jedoch auch immer fair und im offenen Gespräch mit ihren SuS.

Es zeigt sich auch hier, dass die Deutschlehrerin großen Wert darauf legt, die SuS gut auf ihre Abiturprüfung vorzubereiten und einen sicheren Umgang gerade auch mit den sogenannten Operatoren und die mit ihnen einhergehenden Kompetenzbereiche  zu gewährleisten. In der Klausur wurde vor allem verlangt, sich eine eigene Meinung zu bilden (wichtigste Kompetenz! Müsst ihr können! Hier sind die größten Probleme! Abituranforderung!!).

Da diese Doppelstunde ausschließlich um die Klausurrückgabe und die Besprechung der Note ging, war der Unterricht frontal ausgerichtet und stark geleitet. Die von der Lehrerin gesetzten Impulse erfolgen hier an der richtigen Stelle und motivieren die SuS sich bis dahin Ungeklärtes zu erarbeiten und mehr oder weniger selber auf den richtigen Ansatz zur Beantwortung der Frage zu gelangen. Die Lehrerin motiviert die SuS in einen Austausch miteinander einzutreten und als Team zusammenzuarbeiten „Versteht euch als Team – leiht euch die Klausuren untereinander aus – lernt voneinander!“

Für mich festzuhaltende Aussagen der Lehrerin:

  • Das Argumentieren muss sitzen, müssen nochmal wiederholen
  • Aufgabenentschlüsselung ist das A&O jeder Klausur, nicht nur in Deutsch
  • Oberstufe meint: wissenschaftliches Arbeiten lernen
  • Was heißt eigentlich Rezeptionsgeschichte? – Warum schlagt ihr das nicht nach, wo ihr doch einen Duden vor euch habt?!
  • Hast du ne Idee? Bist doch sonst so brilliant im Formulieren!

 

Auch in der S3 ist die Klausur nur mäßig ausgefallen (7 von 16 haben einen Unterkurs). Das Gedicht Leises Licht von Ulla Hahn sollte analysiert und Interpretiert werden:

  1. Analysiere und interpretiere das Gedicht “ Leises Licht“ in Hinblick auf die Beziehung des Paares und den Liebesbegriff, der hier zugrunde liegt
  2. „Nichts ist versprochen“ lautet der Titel unserer im Unterricht bearbeiteten Anthologie. Setze diesen Titel in Beziehung zur Sichtweise von „Liebe“ in diesem Gedicht von Ulla Hahn

Die Besprechung der Klausur erfolgt ähnlich wie in der S1. Auch hier wird auf die Aufgabenentschlüsselung hingewiesen.

 

Die Bedeutung von Natur

Ein wichtiger Bestandteil des Romans „Die Leiden des jungen Werthers“ ist die Bedeutung der ausgiebigen Naturbeschreibungen.

In der ersten Schule wurden die SuS an die Thematik durch die visuelle Darstellung von Landschaften herangeführt.

  1. Versehen Sie die Landschaftsbilder Goethes mit aussagekräftigen Titeln.
  2. Ordnen Sie zwei Bilder einer Landschaftsdarstellung im „Werther“-Roman zu. Schreiben Sie entsprechende Zitate zu den Bildern.
  3. Welches Bild entspricht Werthers Naturempfinden am ehesten? Begründen Sie Ihre Meinung

Es zeigte sich, dass es den SuS schwer fiel, den Bildern aussagekräftige Titel zu geben. Gerade vor dem Hintergrund, dass diese auch auf dem Roman zu übertragen werden sein. Es dauerte eine gewisse Zeit, bis sich die SuS auf die Aufgabe einlassen konnten. Die Lehrerin veränderte hieraufhin die Aufgabenstellung insofern, als dass nicht unbedingt alle drei Bilder betitelt werden müssen. Auch reichte sie die folgende Aufgabe zur Hilfestellung hinzu.

Untersucht Werthers Erfahrung und Darstellung der Natur in den folgenden Textstellen.

Gruppe 1: Brief vom 10. Mai

Gruppe 2: Brief vom 18. August

Gruppe 3: Brief vom 12. Dezember

Arbeitsschritte:

  1. Lesen und unterstreichen der Textstelle in Einzelarbeit.
  2. Besprechen und vergleichen der Erkenntnisse in der Gruppe.
  3. Festhalten der Ergebnisse auf Folie.

Mithilfe der konkreten Textstellen bekamen die SuS eine bessere Vorstellung von der Verbindung der Bilder mit den Inhalten des Romans. Es zeigte sich, dass auch erst hier den SuS ins Gedächtnis gerufen wurde, wie präsent die Naturbeschreibungen in „Die Leiden des jungen Werthers“ sind.

In der zweiten Schule konnte ich leider nicht an der Besprechung der Naturbeschreibungen teilhaben. Die Deutschlehrerin gab mir allerdings das folgende Arbeitsblatt Der Wunsch nach Selbstverwirklichung. Die SuS hätten gut gearbeitet und sich in der späteren Diskussion sehr engagiert gezeigt.

 

Der erste Unterricht in der Oberstufe

Heute ist es soweit – Das erste Mal selber unterrichten in der Oberstufe! Das bringt schon ein anderes Gefühl mit sich, als vor einer 5. Klasse zu stehen. Was werden für Nachfragen kommen? Hat man sich genug in die Thematik eingearbeitet, um wirklich kompetent zu wirken?

In der letzten Stunde ist die Lehrerin vorwiegend auf die Naturbeschreibungen und die damit einhergehende Bedeutsamkeit der Natur für Werther eingegangen.  Als Fazit wurde festgehalten, dass sich die Naturwahrnehmung Werthers im Verlauf der Handlung stark wandelt und jeweils durch seine psychische Verfassung geprägt ist. Die  Natur somit als Spiegel seiner Seele fungiert. Genau hier wollen wir mit unserer Unterrichtsstunde anschließen und darüber zu dem Geniebegriff kommen.

Unsere erste grobe Idee für eine Strukturierung des Unterrichts:

1.    Was ist ein Genie?

  • DAB
  •  Ergebnisse werden an der Tafel zusammengetragen

2.   Wer ist für euch ein Genie und warum?

3.   Geniebegriff von Lavater  Lavater

  • Text wird ausgeteilt. SuS lesen den Text in Einzelarbeit und besprechen diesen dann in Partnerarbeit.
  • Was heißt für ihn Genie?
  • Deckt sich seine Definition mit eurem heutigen Verständnis? Worin bestehen Unterschiede?
  •  Zusammentragen im Plenum

4.  Ist Werther ein Genie? Begründe.

  • Nehme folgende Textstellen zur Hilfe: 10. Mai, 26. Mai, 24. Juli
  • In Gruppenarbeit

5.  Diskussionseinstieg:

„Sey, was du bist, und werde, was du kannst“ (Lavater: Physiognomische Fragmente, Abschnitt 2, Fragment 2)

Werther Podiumsdiskussion

Die Deutschlehrerin meiner Schule legte während der gesamten Hospitation großen Wert darauf, die SuS so vielfältig wie möglich anzusprechen. So setzte sie auch bei der Erarbeitung der Themen in „Die Leiden des jungen Werther“ produktionsorientierte Aufgaben ein. Den SuS wurde ein Arbeitsblatt ausgeteilt, in dem der Selbstmord von Werther bearbeitet werden soll Selbstmord – Appell an die anderen. Zunächst werden Definitionen von Begriffen wie Neurose, Depressionen und Aggressionen gelesen und in Kleingruppen besprochen. Im nächsten Schritt überprüfen die SuS, inwiefern die geschilderten Symptome und Mechanismen, auch bei Werther wiederzufinden sind. Zuletzt werden fünf SuS ausgewählt, die an einer Podiumsdiskussion zu dem Thema „War der Selbstmord Werthers krankhaft bedingt?“ teilnehmen. Ein Interviewer stellt nun Fragen an die „Experten“. Keiner der SuS möchte freiwillig an der Diskussion teilnehmen, sie zeigen sich unwillig. Denn gerade hier zeigt sich, wer die Aufgabe in der letzten Stunde gewissenhaft bearbeitet hat. Gerade dem Interviewer fiel es schwer, sowohl Fragen zu stellen als auch die Diskussion zu leiten.