Da kommt man ja ganz durcheinander!

Die Stunde der bilingualen sechsten Klasse fängt mit einem Test an (sílabas, Gemüse und Obst werden abgefragt). Die SuS scherzen auf Spanisch. Es wird nur Spanisch gesprochen, vor allem von den Lehrerinnen (eine Botschafterin, eine spanische Lehrerin). SuS fragen eigentlich alles auf Spanisch, wenn doch mal auf das Deutsche zurückgegriffen wird, antworten zumindestens die Lehrerinnen auf Spanisch.
Die Antworten für den Test werden besprochen: „Zucchini ist … calabacín„;  eine SuS meint jedoch: „pero en casa decimos zucchini.Kann man das auch sagen?“ Viele SuS sind aus Lateinamerika: „Dort werden viele Dinge anders gesagt, aber dann sind doch beide Antworten richtig, oder?“ „Da kommt man ja ganz durcheinander!
Ein SuS petzt: „aber sie hat ihr die Vokabel vorgesagt!„, macht dies aber auch auf Spanisch!

Im Anschluss werden verschiedene Verben an der Tafel konjugiert. „Vengo ist richtig? Hört sich so falsch an!“ SuS greifen immer wieder auf ihr Sprachgefühl zurück.

Wenn doch mal ein SuS versucht auf Deutsch sachen zu fragen, ohne es wirklich auf Spanisch versucht zu habe, sagt die Lehrerin oft:
In dieser Klasse wird nur Spanisch gesprochen!
Nach der Konjugation sollen die Schüler ihre eigenen Aufgabenblätter korrigieren: „Das müsst ihr auch lernen, ihr habt nicht immer eine Lehrerin oder mamá an eurer Seite.
Die SuS werden immer wieder darauf hingewiesen, auf Spanisch zu sprechen.
Die SuS sind sehr engagiert, wollen alle zeigen, wie gut ihr Spanisch schon ist. Melden sich, reden viel rein, fast alles läuft auf Spanisch ab.
Die deutschen Schüler halten sich größtenteils zurück.. Es sind eher die wirklichen bilungualen Schüler, die sich beteiligen..

Zum Schluss der Stunde müssen die SuS ein Gedicht auswendig aufsagen. Es wird gefragt, welche Methoden zum Auswendiglernen verwendet worden sind.

Forschungsarbeit

Heute ist der letzte Tag des Semesters und somit auch die letzte Stunde meines Begleitseminars Spanisch zu meinem Praktikum. In der letzten viertel Stunde wurde noch einmal auf die Anforderungen der MAP (Modulabschlussprüfung) eingegangen. Neben diesem Portfolio steht, wie schon in älteren Artikeln dargestellt, eine Forschungsarbeit an. Nun habe ich leider ein Problem: Ich interessiere mich am stärksten für Störungen und Störungsinterventionen. Doch wie kann man dies so eingrenzen, dass es auch wirklich auf die Didaktik des Spanischen Bezug nimmt? SuS stören ja doch eher selten GERADE im Spanischunterricht. Vielmehr tendieren einige SuS oder Gruppen dazu, kein Interesse aufzuweisen: Kein Bock auf Schule.

Auch Binnendifferenzierung ist schwer. Der „Hochbegabte“ ist ja nun mal immer in alles Stunden hochbegabt, ebenso wie der „verhaltensauffällige“ ADHS Schüler.

Also muss ich mich wohl weiter umgucken.. Bilingualität vielleicht?