Der erste Tag nach den Ferien

Die Sommerferien sind vorbei, die Schule fängt an, der Strandurlaub liegt hiner mir und das frühe Aufstehen lockt! Das neue Schuljahr bringt neue Klassenzusammensetzung, neue Fachlehrer, Einschulungen und sehr viel Koordination mit sich.

In der ersten Stunde hospitieren wir eine neunte Klasse. Die Lehrerin ist neu und stellt sich zunächst erstmal vor und klärt welcher Stoff bis jetzt mit welchen Materialien behandelt worden ist. Daraufhin werden die verschiedenen Vergangenheitsformen Perfecto, Indefinido, Imperfecto wiederholt. Wann benutzt man welche Vergangenheit?

Die Lehrerin spricht auf Spanisch. Die Schüler scheinen alles zu verstehen, geben ihre Antworten aber vorwiegend auf Deutsch. Vor allem wenn es um die Erklärung grammatischer Phänomene geht.
Ausgabe von Übungsblätter für die Unterscheidung der Anwendungsgebiete von Perfecto und Indefinido. Auch hier wird die Erklärung der Aufgabenstellung auf Spanisch erläutert; ein, zwei Sätze werden für das bessere Verständnis auf Deutsch erklärt.
Nach 20 Minuten werden die Aufgaben besprochen.
Viel Lob wird von der Lehrerin ausgesprochen, fast ausschließlich auf Spanisch.

Durch die vielen organisatorischen Klärungen und das Kennenlernen vergeht die Zeit schnell und es ist wenig von dem „eigentlichen“ Fachunterricht zu beobachten.

Die sechste Klasse in ihrer ersten Stunde Spanisch

Nach der neunten Klasse geht es weiter in eine sechste Klasse. Die Klasse befindet sich im ersten Lernjahr und hat nun ihre erste Stunde Spanisch.

Die Lehrerin spricht ausschließlich auf Spanisch.
Soy ***. Soy profesora de español. Die einzelnen Schüler werden nun von der Lehrerin gefragt: Soy ***, ¿y tú? Die Schüler werden im nächsten Schritt in Pärchen aufgeteilt und befragen sich gegenseitig.

Es entsteht Chaos. Die Schüler scheinen nicht verstanden zu haben, was die Aufgabenstellung beinhaltet. Die Übergangsphase von der lehrergeleiteten Einführung zum Partnergespräch ging zu schnell. Die Schüler haben die Phrasen noch nicht verinnerlicht, weswegen die Lehrerin die neuen Worte an die Tafel schreibt: Soy ***, me llamo ***.

Nichtsdestotrotz wird schnell eine weitere Information mit ihren semantischen Feldern hinzugefügt: Soy de Barcelona, ¿y tú?
Die neuen Städte werden an die Tafel geschrieben: Estambul, Hamburgo (el „h“ no se prenuncia en español), Alemania.

Nun werden den Schülern Zettel ausgeteilt, auf denen Informationen über eine Person stehen. Diese Phase wird auf Deutsch eingeleitet. Es wird erst ausgeteilt, dann erklärt, so entsteht Unruhe. Die Klasse ist zwischendurch immer wieder sehr laut; die SuS stehen auf und laufen im Klassenraum herum. Keiner weiß, was er zu tun hat.

Nombre, país, ciudad müssen in Partnergesprächen erfragt und beantwortet werden. Die Schüler haben hierfür nur 2 Minuten Zeit. Neue Vokabeln: Francia, Estados Unidos, Noruega, España, Inglaterra

Es dauert immer wieder lange, bis die Klasse wirklich ruhig wird.

Repaso (Wiederholung):
Ein Schüler fragt, was eingentlich der genaue Unterschied zwischen soy …. und me llamo … ist. Die Lehrerin antwortet: „das ist das Gleiche, jetzt keine Nachfragen mehr, einfach lernen„.

Die neu erlernten Phrasen werden im Plenum nachgesprochen.

Im nächsten Schritt werden die ausgeteilten Zettel unter den Schülern getauscht. Es entsteht große Unruhe. Wer tauscht mit wem? Die Schüler laufen durch die Klasse, machen nicht wirklich ihre Aufgabe.

Störungsintervention:
Psss
Silencio (Silencio: heißt totale Ruhe, sobald ich das sage, spricht keiner mehr!)
Escucha
Ey, por favor

ein verlorener Tag..

Wir haben endlich Ferien und können nun auch mal in die Klassen hineingucken, die sonst an Tagen unterrichtet werden, an denen wir leider in der Uni sind. Allerdings wird so kurz vor Ende des Schuljahres doch eher wenig Unterrichtsmaterial behandelt. Heute: Gemeinsames Essen (9te) und Berichte von Auslandsaufenthalten (11te). Die Darstellungen zu den Möglichkeiten waren allerdings (zumindest) „gut“ verpackt. Mithilfe eines Smartboards hat die Referendarin die Stunde interaktiv gestaltet und so die SuS zur Mitarbeit motiviert. Es konnte im Internet nach Vokabeln gesucht werden, die verschiedenen Fragen an die Referendarin digital festgehalten und Videos angeguckt werden.

Leider haben wir vor allem in der 9ten so nicht wirklich hospitieren können.. Und nächste Woche ist Projektwoche, viele Klassen verreisen und anderen kann man auch nur geringfügig über die Schultern schauen.. Kurz vor der Schulferien geschieht nur recht wenig. Zu lernen bzw. zu hospitieren ist nun vor allem die Organisation außerhalb des Unterrichts.

erstes Kennenlernen in Hamburg

Nachdem es anfangs irgendwie schwer war mit der Schule in Kontakt zu treten -keine Antwort auf vier emails und drei Anrufe- sahen wir heute das erste Mal unserem zukünftigen „Arbeitgeber“ in die Augen. Besprochen wurde, welche Stunden sich für eine Hospitation anbieten würde, wie das Kernpraktikum organisiert wird und welcher Lehrer unser Mentor sein wird.

Uns wurde eigentlich der Donnerstag zur Hospitation zugeteilt. Das Problem hierbei ist, dass es fast keinen Spanischunterricht am Donnerstag gibt. Also umorganisieren! Zudem wusste auch keiner 100% wie viele Stunden in welchen Rahmen zu leisten sind. So einigten wir uns erst einmal darauf, Montags vier Stunden und Freitags drei Stunden zu kommen.

Außerdem wurde uns angeboten, Deutschförderunterricht zu geben. SEHR interessant, gerade weil meine Zukunft ja im Ausland liegen soll und somit DAZ für mich sowieso im Studium zu kurz kommt. Leider haben wir beide aufgrund unser anderen Jobs keine Zeit dafür! Vielleicht im nächsten Semester! – Unser Mentor scheint nett!