Manche sind besser als andere..

Die Klasse befindet sich in der zweiten Woche des neu eingeführten Spanischunterrichts. Die Lehrerin gibt die korrigierten Aufgaben (die SuS haben ein Lied aufgeschrieben) der letzten Stunde zurück. Dies zählt zur mündlichen Note, „Manche sind besser als andere.. „. Aber insgesamt ist die Lehrerin sehr zufrieden. 
Die SuS hören das Lied nun und können mitsingen und klatschen. Hiermit wird den SuS das Alphabet beigebracht: Die erste Gruppe von SuS sagen die Buchstaben, die andere Gruppe antwortet mit einem Wort, das mit dem jeweiligen Buchstaben anfängt. Den SuS Schüler scheint dies Spaß zu bringen.
Im nächsten Schritt wird ein neues Lied vorgespielt; die Schüler müssen durch Hörverstehen Lücken ausfüllen. „Completar“ „Ejercicio“ werden hierfür neu eingeführt und an die Tafel geschrieben.
Die Lücken werden an der Tafel besprochen. Pro Lücke kommt ein SuS nach vorne und schreibt sein Ergebnis an. Der Unterricht wird fast ausschließlich auf Spanisch geführt und die SuS scheinen überfordert.

La Granjas Feedback

  • Hörverstehen: gut! Gute Übung! Reihenfolge musste herausgehört werden! Aber leider kein methodisches Vorgehen an die Hand gegeben.Eher global Hörverstehen. Das wurde deutlich gemacht!
  • Gute Vorentlastung des Textes!
  • Tiere wurden semantisiert sowohl mit Bildern als auch mit Gestik, Mimik und Geräusche.
  • Gutes direktes Ansprechen, gut vorher Namensschilder ausgestellt zu haben!
  • Wortschatz müsste vorher bekannt sein, bevor jeder sagt, welches Haustier er hat -> z.B. mit einem AB, auf dem die Tiere schon drauf stehen und nur noch angekreuzt werden muss
  • Überschrift als Thema über die Bilder
  • Dann im nächsten Schritt: nochmal auf die Personen eingehen, was machen die da? Miguel y su madre quieren ir de vacaciones a una granja. Um die SuS mehr einzubinden und auf Vorwissen aufbauen
  • Mit jedem Bild einen Satz verbinden, damit es präsenter und vorentlasteter ist
  • Schüler beim legen auf der OHP schon nebenbei sprechen lassen, gleich Gedanken präsentieren
  • Gut, mit Tafel zusammenklappen, 5 Minuten Zeit
  • Vokabeln müssen voentlastet werden, oder größerer Kontext erörtern lassen
  • Erstmal auf Spanisch, dann auf Deutsch ist schwierig, weil Schüler irgendwann wissen, dass man bei Spanisch nicht mehr zuhören muss,“ kommt eh noch auf Deutsch
  • Im Chor schwierige Worte nachsprechen ist gut
  • Bei Störungen individuelle SuS mit Namen ermahnen ist gut

Hospitationsstunde

Heute haben war unsere erste Hospitationsstunde. Sowohl die Dozentin, die unseres fachdidaktisches Begleitseminar leitet als auch unserer Lehrer für das Reflexionsband waren anwesend. Es war unsere erste Stunde, in der eine neue grammatische Einheit gelehrt werden sollte: Die Einführung von gustar. Für meine Tandempartnerin und mich hat sich das als große Herausforderung bewiesen. Bis dahin haben wir vorwiegend Vokabelarbeit und thematische Einstiege unterrichtet. Bei grammatischen Einheiten jedoch ist es nicht so leicht, von dem Frontalunterricht Abstand zu nehmen und auch hier die SuS eigenständig das grammatische Phänomen zu erlernen.

Die geführte Doppelstunde lief insgesamt sehr gut, allerdings konnten wir uns nicht wirklich von einem Frontalunterricht distanzieren. Auch die kleinen Gesprächseinheiten waren doch sehr von uns geleitet und der Gesprächsaufbau von uns vorgegliedert. Das Feedback, das wir von unseren SeminarleiterInnen erhielten, spiegelte mehr oder weniger auch unsere Einschätzung zur Stunde wider:

Positives:
– guter funktionaler Einsatz des Spanischen
– dichte und konzentrierte Lernatmosphäre von Anfang an
– freundliche Ansprache
– guter Kontakt zwischen den Tandempartnerinnen
– Beide Lehrerinnen sind im Tandem Vorbilder
– sinnvoller Einsatz von Medien (Tafel, Overhead-Projektor)

Negatives:
– mehr auf Schüler-Schüler Interaktion setzen
– Aufgabenstellung müssen klarer gestellt und bei Nichtverstehen im Plenum besprochen werden
– Die Regelklärung auf der Folie war zu unübersichtlich und verwirrend
– Umgang mit nicht eingeplanten Nachfragen seitens der SuS verbessern
– Bei Nachfragen eines Schülers zunächst auch andere Schüler miteinbeziehen, bevor die Antwort von den Lehrenden kommt

Die Stunde hat sowohl meiner Tandempartnerin als auch mir gezeigt, dass es sich gerade hier als schwierig zeigt, verschiedene Sozialformen in den Unterricht einzubinden. Auch der gezielte Umgang mit Medien und eine klare Aufgabenstellung haben sich als schwierig gezeigt. Dennoch schien die Unterrichtseinheit den SuS gefallen zu haben, auch wenn sie vielleicht am Ende der Stunde nicht auf dem Lernstand waren, den wir angestrebt haben.

La Granja

Heute haben wir eine der siebten Klassen der Schule unterrichtet: „Eine der schlimmsten Klassen„. Wir führen die Vokabeln der Farm ein, um den Lektionstext vorzuentlasten. Mit Bildern werden den SuS die Namen verschiedener Tiere beigebracht, um dann in einen SuS-Lehrer-Austausch überzugehen: „Yo tengo un perro en casa. ¿Qué animal doméstico tienes tú?“

Im Anschluss wird der Lektionstext zunächst in Bildern veranschaulicht, die die SuS in eine logische Reihenfolge bringen. Dann sollen die SuS mithilfe des Hörtexts herausfinden, ob sie sich für die richtige Reihenfolge entschieden haben. Nun wird der Text gelesen.

Eine grobe Gliederung der Stunde ist hier nachzulesen:


So viele Ideen!

Durch den vielen Input, den man sowohl während den Hospitationen als auch während des eigenen Unterrichts bekommt, ist es schwer sich für eine einzelne Forschungsfrage zu entscheiden. Weiterhin interessiert mich gerade der Umgang mit Unterrichtsstörungen. Es zeigt sich, dass viele Lehrende hier überfordert sind oder gerade kreative Umgangsweisen einsetzen, um eine ruhige Arbeitsatmosphäre herzustellen. Dies ist jedoch vielmehr eine übergeordnete didaktische Fragestellung. In Bezug auf den spezifischen Spanischunterricht zeigte es sich in den letzten Hospitationen zunehmend interessanter, in welchem Maße und mit welcher Intention die Spanischlehrer die Zielsprache in den Unterricht einbauen. Hier zeigen sich große Unterschiede, die wohl auch von dem Lernstand aber auch von der Motivation der Lehrenden abhängt. Ich werde nun gerade im Blockpraktikum auf beide Aspekte mein Augenmerk legen, mich aber dennoch mehr auf die fachspezifische Fragestellung des funktionalen Einsatzes des Muttersprache fokussieren.

Herr Lehrer, ich verstehe Sie nicht!

Der Lehrer spricht immer mehr auf Spanisch und die Sus scheinen sich langsam daran zu gewöhnen, dass die spanische Sprache nun präsenter ist, als noch im Schuljahr zuvor. Trotzdem verstehen sie nicht wirklich viel. Manche SuS berufen sich  darauf, dass sie leider nichts machen können, weil sie nichts auf Spanisch verstehen (obwohl es wohl eher an dem Nicht-Zuhören liegt). So finden sie eine Ausrede, nicht aufpassen zu müssen. Einige SuS fragen nun aber auch auf Spanisch nach und wenn es nur „tengo una pregunta“ oder „¿Qué significa?“ ist.

Von Pantomime und künstlerischen Werten

Heute bringen wir den SuS einer 5ten Klasse im ersten Lernjahr den Wortschatz zu El tiempo de ocio bei. Um uns jedoch zunächst kennenzulernen und das Wissen der SuS zu aktivieren, setzen wir uns in einen Stuhlkreis und stellen uns vor. Mit dem Wurf eines Tennisballs wird der nächste SuS bestimmt. Me llamo.., Soy de…, Tengo … años..

Im Anschluss beginnen wir die Einheit El tiempo de ocio. Wir haben Requisiten mitgebracht und versuchen so durch Gestiken, Mimiken und Gegenständen, den SuS das neue Vokabular beizubringen. Ich sage das spanische Wort und meine Tandempartnerin macht es vor. Diese Lerneinheit macht den SuS so viel Spaß, dass sie auch Pantomime machen wollen. Es entsteht ein Ratespiel: Wer errät, welcher Begriff pantomimisch dargestellt wird, gewinnt und darf selber einen Begriff vorführen. So sammeln wir nach und nach neue Wörter, um sie später ins Vokabelheft zu übertragen.

Im Anschluss teilen wir ein AB aus. Es wird Domino gespielt. In Partnerarbeit sollen die SuS die Domino-Schilder ausschneiden und mit Bildern und Worten aus ihrer Freizeit ergänzen. Das Spiel findet großen Anklang, auch wenn wie immer mehr Zeit auf die künstlerischen Darlegungen in ihren Bildern gelegt wurde, als auf die eigentliche Aufgabe.

Der erste Tag nach den Ferien

Die Sommerferien sind vorbei, die Schule fängt an, der Strandurlaub liegt hiner mir und das frühe Aufstehen lockt! Das neue Schuljahr bringt neue Klassenzusammensetzung, neue Fachlehrer, Einschulungen und sehr viel Koordination mit sich.

In der ersten Stunde hospitieren wir eine neunte Klasse. Die Lehrerin ist neu und stellt sich zunächst erstmal vor und klärt welcher Stoff bis jetzt mit welchen Materialien behandelt worden ist. Daraufhin werden die verschiedenen Vergangenheitsformen Perfecto, Indefinido, Imperfecto wiederholt. Wann benutzt man welche Vergangenheit?

Die Lehrerin spricht auf Spanisch. Die Schüler scheinen alles zu verstehen, geben ihre Antworten aber vorwiegend auf Deutsch. Vor allem wenn es um die Erklärung grammatischer Phänomene geht.
Ausgabe von Übungsblätter für die Unterscheidung der Anwendungsgebiete von Perfecto und Indefinido. Auch hier wird die Erklärung der Aufgabenstellung auf Spanisch erläutert; ein, zwei Sätze werden für das bessere Verständnis auf Deutsch erklärt.
Nach 20 Minuten werden die Aufgaben besprochen.
Viel Lob wird von der Lehrerin ausgesprochen, fast ausschließlich auf Spanisch.

Durch die vielen organisatorischen Klärungen und das Kennenlernen vergeht die Zeit schnell und es ist wenig von dem „eigentlichen“ Fachunterricht zu beobachten.

Die sechste Klasse in ihrer ersten Stunde Spanisch

Nach der neunten Klasse geht es weiter in eine sechste Klasse. Die Klasse befindet sich im ersten Lernjahr und hat nun ihre erste Stunde Spanisch.

Die Lehrerin spricht ausschließlich auf Spanisch.
Soy ***. Soy profesora de español. Die einzelnen Schüler werden nun von der Lehrerin gefragt: Soy ***, ¿y tú? Die Schüler werden im nächsten Schritt in Pärchen aufgeteilt und befragen sich gegenseitig.

Es entsteht Chaos. Die Schüler scheinen nicht verstanden zu haben, was die Aufgabenstellung beinhaltet. Die Übergangsphase von der lehrergeleiteten Einführung zum Partnergespräch ging zu schnell. Die Schüler haben die Phrasen noch nicht verinnerlicht, weswegen die Lehrerin die neuen Worte an die Tafel schreibt: Soy ***, me llamo ***.

Nichtsdestotrotz wird schnell eine weitere Information mit ihren semantischen Feldern hinzugefügt: Soy de Barcelona, ¿y tú?
Die neuen Städte werden an die Tafel geschrieben: Estambul, Hamburgo (el „h“ no se prenuncia en español), Alemania.

Nun werden den Schülern Zettel ausgeteilt, auf denen Informationen über eine Person stehen. Diese Phase wird auf Deutsch eingeleitet. Es wird erst ausgeteilt, dann erklärt, so entsteht Unruhe. Die Klasse ist zwischendurch immer wieder sehr laut; die SuS stehen auf und laufen im Klassenraum herum. Keiner weiß, was er zu tun hat.

Nombre, país, ciudad müssen in Partnergesprächen erfragt und beantwortet werden. Die Schüler haben hierfür nur 2 Minuten Zeit. Neue Vokabeln: Francia, Estados Unidos, Noruega, España, Inglaterra

Es dauert immer wieder lange, bis die Klasse wirklich ruhig wird.

Repaso (Wiederholung):
Ein Schüler fragt, was eingentlich der genaue Unterschied zwischen soy …. und me llamo … ist. Die Lehrerin antwortet: „das ist das Gleiche, jetzt keine Nachfragen mehr, einfach lernen„.

Die neu erlernten Phrasen werden im Plenum nachgesprochen.

Im nächsten Schritt werden die ausgeteilten Zettel unter den Schülern getauscht. Es entsteht große Unruhe. Wer tauscht mit wem? Die Schüler laufen durch die Klasse, machen nicht wirklich ihre Aufgabe.

Störungsintervention:
Psss
Silencio (Silencio: heißt totale Ruhe, sobald ich das sage, spricht keiner mehr!)
Escucha
Ey, por favor