La Granja

Heute haben wir eine der siebten Klassen der Schule unterrichtet: „Eine der schlimmsten Klassen„. Wir führen die Vokabeln der Farm ein, um den Lektionstext vorzuentlasten. Mit Bildern werden den SuS die Namen verschiedener Tiere beigebracht, um dann in einen SuS-Lehrer-Austausch überzugehen: „Yo tengo un perro en casa. ¿Qué animal doméstico tienes tú?“

Im Anschluss wird der Lektionstext zunächst in Bildern veranschaulicht, die die SuS in eine logische Reihenfolge bringen. Dann sollen die SuS mithilfe des Hörtexts herausfinden, ob sie sich für die richtige Reihenfolge entschieden haben. Nun wird der Text gelesen.

Eine grobe Gliederung der Stunde ist hier nachzulesen:


So viele Ideen!

Durch den vielen Input, den man sowohl während den Hospitationen als auch während des eigenen Unterrichts bekommt, ist es schwer sich für eine einzelne Forschungsfrage zu entscheiden. Weiterhin interessiert mich gerade der Umgang mit Unterrichtsstörungen. Es zeigt sich, dass viele Lehrende hier überfordert sind oder gerade kreative Umgangsweisen einsetzen, um eine ruhige Arbeitsatmosphäre herzustellen. Dies ist jedoch vielmehr eine übergeordnete didaktische Fragestellung. In Bezug auf den spezifischen Spanischunterricht zeigte es sich in den letzten Hospitationen zunehmend interessanter, in welchem Maße und mit welcher Intention die Spanischlehrer die Zielsprache in den Unterricht einbauen. Hier zeigen sich große Unterschiede, die wohl auch von dem Lernstand aber auch von der Motivation der Lehrenden abhängt. Ich werde nun gerade im Blockpraktikum auf beide Aspekte mein Augenmerk legen, mich aber dennoch mehr auf die fachspezifische Fragestellung des funktionalen Einsatzes des Muttersprache fokussieren.

Herr Lehrer, ich verstehe Sie nicht!

Der Lehrer spricht immer mehr auf Spanisch und die Sus scheinen sich langsam daran zu gewöhnen, dass die spanische Sprache nun präsenter ist, als noch im Schuljahr zuvor. Trotzdem verstehen sie nicht wirklich viel. Manche SuS berufen sich  darauf, dass sie leider nichts machen können, weil sie nichts auf Spanisch verstehen (obwohl es wohl eher an dem Nicht-Zuhören liegt). So finden sie eine Ausrede, nicht aufpassen zu müssen. Einige SuS fragen nun aber auch auf Spanisch nach und wenn es nur „tengo una pregunta“ oder „¿Qué significa?“ ist.

Von Pantomime und künstlerischen Werten

Heute bringen wir den SuS einer 5ten Klasse im ersten Lernjahr den Wortschatz zu El tiempo de ocio bei. Um uns jedoch zunächst kennenzulernen und das Wissen der SuS zu aktivieren, setzen wir uns in einen Stuhlkreis und stellen uns vor. Mit dem Wurf eines Tennisballs wird der nächste SuS bestimmt. Me llamo.., Soy de…, Tengo … años..

Im Anschluss beginnen wir die Einheit El tiempo de ocio. Wir haben Requisiten mitgebracht und versuchen so durch Gestiken, Mimiken und Gegenständen, den SuS das neue Vokabular beizubringen. Ich sage das spanische Wort und meine Tandempartnerin macht es vor. Diese Lerneinheit macht den SuS so viel Spaß, dass sie auch Pantomime machen wollen. Es entsteht ein Ratespiel: Wer errät, welcher Begriff pantomimisch dargestellt wird, gewinnt und darf selber einen Begriff vorführen. So sammeln wir nach und nach neue Wörter, um sie später ins Vokabelheft zu übertragen.

Im Anschluss teilen wir ein AB aus. Es wird Domino gespielt. In Partnerarbeit sollen die SuS die Domino-Schilder ausschneiden und mit Bildern und Worten aus ihrer Freizeit ergänzen. Das Spiel findet großen Anklang, auch wenn wie immer mehr Zeit auf die künstlerischen Darlegungen in ihren Bildern gelegt wurde, als auf die eigentliche Aufgabe.

Der erste Tag nach den Ferien

Die Sommerferien sind vorbei, die Schule fängt an, der Strandurlaub liegt hiner mir und das frühe Aufstehen lockt! Das neue Schuljahr bringt neue Klassenzusammensetzung, neue Fachlehrer, Einschulungen und sehr viel Koordination mit sich.

In der ersten Stunde hospitieren wir eine neunte Klasse. Die Lehrerin ist neu und stellt sich zunächst erstmal vor und klärt welcher Stoff bis jetzt mit welchen Materialien behandelt worden ist. Daraufhin werden die verschiedenen Vergangenheitsformen Perfecto, Indefinido, Imperfecto wiederholt. Wann benutzt man welche Vergangenheit?

Die Lehrerin spricht auf Spanisch. Die Schüler scheinen alles zu verstehen, geben ihre Antworten aber vorwiegend auf Deutsch. Vor allem wenn es um die Erklärung grammatischer Phänomene geht.
Ausgabe von Übungsblätter für die Unterscheidung der Anwendungsgebiete von Perfecto und Indefinido. Auch hier wird die Erklärung der Aufgabenstellung auf Spanisch erläutert; ein, zwei Sätze werden für das bessere Verständnis auf Deutsch erklärt.
Nach 20 Minuten werden die Aufgaben besprochen.
Viel Lob wird von der Lehrerin ausgesprochen, fast ausschließlich auf Spanisch.

Durch die vielen organisatorischen Klärungen und das Kennenlernen vergeht die Zeit schnell und es ist wenig von dem „eigentlichen“ Fachunterricht zu beobachten.

Die sechste Klasse in ihrer ersten Stunde Spanisch

Nach der neunten Klasse geht es weiter in eine sechste Klasse. Die Klasse befindet sich im ersten Lernjahr und hat nun ihre erste Stunde Spanisch.

Die Lehrerin spricht ausschließlich auf Spanisch.
Soy ***. Soy profesora de español. Die einzelnen Schüler werden nun von der Lehrerin gefragt: Soy ***, ¿y tú? Die Schüler werden im nächsten Schritt in Pärchen aufgeteilt und befragen sich gegenseitig.

Es entsteht Chaos. Die Schüler scheinen nicht verstanden zu haben, was die Aufgabenstellung beinhaltet. Die Übergangsphase von der lehrergeleiteten Einführung zum Partnergespräch ging zu schnell. Die Schüler haben die Phrasen noch nicht verinnerlicht, weswegen die Lehrerin die neuen Worte an die Tafel schreibt: Soy ***, me llamo ***.

Nichtsdestotrotz wird schnell eine weitere Information mit ihren semantischen Feldern hinzugefügt: Soy de Barcelona, ¿y tú?
Die neuen Städte werden an die Tafel geschrieben: Estambul, Hamburgo (el „h“ no se prenuncia en español), Alemania.

Nun werden den Schülern Zettel ausgeteilt, auf denen Informationen über eine Person stehen. Diese Phase wird auf Deutsch eingeleitet. Es wird erst ausgeteilt, dann erklärt, so entsteht Unruhe. Die Klasse ist zwischendurch immer wieder sehr laut; die SuS stehen auf und laufen im Klassenraum herum. Keiner weiß, was er zu tun hat.

Nombre, país, ciudad müssen in Partnergesprächen erfragt und beantwortet werden. Die Schüler haben hierfür nur 2 Minuten Zeit. Neue Vokabeln: Francia, Estados Unidos, Noruega, España, Inglaterra

Es dauert immer wieder lange, bis die Klasse wirklich ruhig wird.

Repaso (Wiederholung):
Ein Schüler fragt, was eingentlich der genaue Unterschied zwischen soy …. und me llamo … ist. Die Lehrerin antwortet: „das ist das Gleiche, jetzt keine Nachfragen mehr, einfach lernen„.

Die neu erlernten Phrasen werden im Plenum nachgesprochen.

Im nächsten Schritt werden die ausgeteilten Zettel unter den Schülern getauscht. Es entsteht große Unruhe. Wer tauscht mit wem? Die Schüler laufen durch die Klasse, machen nicht wirklich ihre Aufgabe.

Störungsintervention:
Psss
Silencio (Silencio: heißt totale Ruhe, sobald ich das sage, spricht keiner mehr!)
Escucha
Ey, por favor

ePortfolio! ePortfolio??

So, bis Mitte Oktober muss mein Portfolio abgegeben werden. In der letzten Seminarsitzung wollte ich geklärt wissen, ob es „reicht“ einfach den Link zu meinem Blog anzugeben oder ob die Dozenten es lieber in ausgedruckter Form haben möchten. Ich glaube, es stellt ein großes Problem dar, dass die Dozenten für diese „neue“ Form des Portfolios noch nicht sensibilisiert sind und auf keine Erfahrungswerte zurückgreifen können. Meine Dozentin meinte, dass es durch die elektronische Form schwierig ist, ihre Kommentare zu meinen Ausführungen hinzuzufügen. „Doch, das geht! Mit der Kommentarfunktion nach jedem Blogeintrag!“ – meinte ich. Doch ersetzt das wirklich die „normale“ Korrektur? Können Blogkommentare die gleiche Funktion erfüllen? Und möchte ich überhaupt, dass meine Einträge in aller Öffentlichkeit kritisiert werden? Doch lieber ausdrucken? Oder beides? Man weiß es nicht… Ist die good-old-paperwork doch besser? Oder ich (und meine Dozenten) einfach nur daran gewöhnt?

Forschungsarbeit

Heute ist der letzte Tag des Semesters und somit auch die letzte Stunde meines Begleitseminars Spanisch zu meinem Praktikum. In der letzten viertel Stunde wurde noch einmal auf die Anforderungen der MAP (Modulabschlussprüfung) eingegangen. Neben diesem Portfolio steht, wie schon in älteren Artikeln dargestellt, eine Forschungsarbeit an. Nun habe ich leider ein Problem: Ich interessiere mich am stärksten für Störungen und Störungsinterventionen. Doch wie kann man dies so eingrenzen, dass es auch wirklich auf die Didaktik des Spanischen Bezug nimmt? SuS stören ja doch eher selten GERADE im Spanischunterricht. Vielmehr tendieren einige SuS oder Gruppen dazu, kein Interesse aufzuweisen: Kein Bock auf Schule.

Auch Binnendifferenzierung ist schwer. Der „Hochbegabte“ ist ja nun mal immer in alles Stunden hochbegabt, ebenso wie der „verhaltensauffällige“ ADHS Schüler.

Also muss ich mich wohl weiter umgucken.. Bilingualität vielleicht?

Mit Namen oder ohne?

Bietet es sich wirklich an, sein Blog mit dem eigenen Namen zu versehen? Auf der einen Seite steht natürlich die Frage im Vordergrund, was man erreichen will. Schreibt man sich seine Erfahrungen einfach nur von der Seele oder hat es doch auch irgendwie einen „wissenschaftlichen“ Anspruch?

Und was macht man mit seinen Gedanken, die nicht wirklich für die Außenwelt gedacht sind? Natürlich gibt es die Privat – Funktion. Aber ist das wirklich das Non-Plus-Ultra? Wenn ich mich doch schon dafür entscheide, in der Öffentlichkeit über meine Erfahrungen zu reflektieren, ist es denn wirklich sinnvoll, wenn diese die Überlegungen nur teilweise mitbekommt? Es stellt sich also die Frage: Reflektiere ich wirklich nur für mich? – Aber wieso dann ePortfolio? Oder doch auch für die Öffentlichkeit? – Dann aber doch auch ganz, oder? fragt man sich… Gerade bei „schwierigen“ Klassen und SuS besteht doch Diskussionsbedarf!

Dann die Frage: Unter meinem richtigen Namen oder pseudonymisiert? Wenn dich jemand kennt, weiß, was du machst und dich googelt, kannst du noch sehr „drumrum“ schreiben: die SuS oder Ko-Lehrer werden schon wissen, wen und was du meinst. Was ja im größeren Kontext egal ist; die Personen sind für die Öffentlichkeit nicht identifizierbar. Doch stoßen wirklich SuS auf das Blog, wird es schwierig. Wenn die SuS wissen, dass ich Egon (eigentl. Paul) binnendifferenziere, weil er so klug ist, dann verfälscht das ein bisschen den pädagogischen Anspruch. Genauso weiß jeder, dass Philipp (eigentl. Max), der „schwierige“ Schüler mit ADH ist. „Aber die SuS wissen das doch auch sowieso, kannten nur bis dahin nicht den Begriff der Binnendifferenzierung“ – so könnte ein Einwand klingen. Selbstverständlich sind sich die SuS darüber bewusst, allerdings sehen sie es nicht durch das Auge eines Pädagogen. Was in niedrigeren Klassenstufen auch zu Unsicherheit führen kann: Selbst im Internet kann man lesen, wie schlecht ich bin! Und meine Lehrerin denkt so und so über mich und nun wissen es alle! So können Schamgefühl und „Sich-noch-mehr-anders“-Fühlen generiert werden.

Auf dem Blog Kubiwahn findet man genau dazu eine interessante Diskussion! Mit Namen oder ohne?

Schulferien!

Die Schulferien in Hamburg stehen an! Die letzten beiden Wochen wird kaum noch „normaler“ Unterricht abgehalten. So finden hier die Projektwoche, Fußballturniere und gemeinsame Frühstücke statt. Da die Klassenlehrerin der 5ten Klasse die Schule verlässt, hat sie uns angeboten mit der zukünftigen Klassenlehrerin über unsere anstehenden Hospitationen zu sprechen. Sie hat angeregt, dass wir die ersten Stunden des Spanischunterrichts im neuen Schuljahr übernehmen könnten. So würden wir einen fließenden Übergang zwischen den Lehrkräften leisten. Da wir auch die letzten Stunden übernommen haben, würde uns zudem die Wiederholungsstunde bzw. „Wieder-ins-Thema-finden-Stunde“ nach den Ferien leichter fallen, als der neuen Klassenlehrerin.
Außerdem stellt dies für uns eine gute Möglichkeit dar, eine Klasse in das neue Lehrjahr zu führen, und zu lernen, wie man „Altes“ mit „Neuem“ verbindet.

Achja, was natürlich in dem letzten Eintrag vor den Schulferien nicht fehlen darf, ist die Tatsache, dass mir für mein Blockpraktikum im August ein iPad zur Verfügung gestellt wird! Also kann ich endlich auch untersuchen, inwiefern es vorteilhaft für ein ePortfolio ist, ein digitales Medium kleinerer Größe bei sich zu haben, um seine Ideen direkt und ohne Verzögerungen zu speichern und niederzuschreiben!! Bin gespannt!!

Bild: rosemary

Störungen

Dieses Themenfeld wird für mich immer interessanter und komplexer! Wer stört warum, wie und wann? Heterogenität, Binnendifferenzierung und Klassendynamiken sind hier zu nennende Stichwörter.


Vor allem in einer Klasse im zweiten Lernjahr fällt auf, dass der Spanischlehrer Probleme hat, auf Störungen einzugehen bzw. diese „richtig“ zu handhaben. So wirft er Schüler raus, stören sie zu sehr: „Komm wieder, wenn du meinst, dass du wieder am Unterricht teilnehmen kannst„. Naja, Schüler wollen ja nun mal eher nicht am Unterricht teilnehmen und so bleiben einige der Schüler auch mal die gesamte Stunde draußen und nehmen sich eine „Freistunde“. In dieser Klasse ist es allerdings auch sehr schwer Ruhe hineinzubringen. Es gibt mindestens 5 Schüler, die störend wirken. Da diese auch die „coolsten“, anerkanntesten Schüler sind, springt der Rest der Klasse, schnell auf den Zug auf. Es entstehen so abwechselnd immer wieder neue Störquellen!

Fragt man die Schüler, warum sie stören, wird ehrlich gesagt: „Je netter der Lehrer, desto eher nutzen wir das aus.“ Genau das konnte ich auch beobachten. Ich habe in der Klasse weiterführend sowohl im Deutschunterricht als auch im Klassenrat hospitiert. Die Schüler waren hier um einiges leiser, haben weniger gestört. Allerdings sind der Klassenlehrer und die Deutschlehrerin sehr autoritäre Lehrer, die diese Ruhe vor allem über Drohungen erreichen. Die Klasse ist zwar ruhig, aber das kann ja nun auch nicht die Lösung sein.. Will man wirklich wie Lehrer Lämpel sein? Wie erreicht man es also, ohne zu starke Autorität und Einschüchterungsmaßnahmen auch als „netter“ Lehrer Ruhe in den Unterricht zu bringen? Dies gilt es weiterhin zu untersuchen..