Feedback für die erste Stunde

Die Klassenlehrerin der 5ten hat sich angeboten, mir ein Feedback für die erste Unterrichtsstunde (meines Lebens) zu geben! Da wir allerdings nach der Stunde keine Zeit mehr hatten, hat sie mir ihre Telefonnummer gegeben. Sehr nett! Ist ja schließlich ihre Freizeit.. Im Großen und Ganzen meinte sie, dass die Stunde sehr gut strukturiert und geleitet wurde. Nur auf „kleine Makel“ wollte sie mich nochmal hinweisen, vor allem in Hinblick auf die späteren Hospitationsstunden in meinem Referendariat.

positiv:

– guter Einstieg, da lebensweltlicher Bezug
– Motivation der Gruppe ist gelungen
– viel Lob
– gut binnendifferenziert

negativ (Klassenlehrerin):

– Einstieg war zu lang
– falsche Betonung verbessern
– Konjunktiv vermeiden, stattdessen klare Ansagen
– nicht kurz vor der Pause etwas Neues ankündigen, eher nochmal zusammenfassen, was in dieser Stunde gelernt wurde
– Übergänge verbessern

(und noch ein Tipp fürs Referendariat: Tafelbild GENAUESTENS überdenken, Seminarleiter legen gerade darauf großen Wert: das ist es, was sie die ganze Zeit vor Augen haben. Tipp: Auf Folien ausweichen, die kann man vorbereiten!)

Kernpraktikum? ePortfolio!

In dem neu eingeführten Studiengang Master of Education wurde die Ausbildung der Lehramtstudierenden grundlegend verändert. Die Verknüpfung der theoretischen Grundlagen mit praktischen Erfahrungen steht nun verstärkt im Vordergrund. So sammeln die Studierenden neben didaktischen Seminaren auch praktische Erfahrungswerte in einem sogenannten Kernpraktikum. Ein zusätzliches Reflexionsband unterstützt zudem den „reflektierenden Prozess“ der Verarbeitung.

Das zweite und dritte Semester bestehen so aus:

–       einem didaktischen Begleitseminar

–       einem Reflexionsband (5 x im Semester)

–       dem Kernpraktikum (50 Hospitationsstunden, 15 Unterrichtsstunden)

–       eine fakultative Supervision

(Genauere Informationen zu der Strukturierung des Kernpraktikums findet man hier: Broschüre )

Die Erfahrungen aus diesem Angebot sollen semesterbegleitend in sogenannten Portfolios – also Lerntagebüchern – festgehalten werden. Diese Portfolios sollen den Studierenden eine Erleichterung für die Findung einer Forschungsfrage gestalten.

– Nur wie?

Ich habe mich im letzten Semester überraschend schnell durch meinen Kurs Lernen im social web (Prioritäre Themen) an den Umgang mit Neuen Medien im Bildungswesen herangetastet. Soweit, dass ich inzwischen im elearning-Büro der Fakultät epb als studentische Mitarbeiterin arbeite und immer mehr Interesse entwickelt habe, den medialen Fortschritt auch konstruktiv in mein Lernen über das Lehren einzubauen.

Das Portfolio ist für mich die beste Möglichkeit, mein Wissen über Blogs auch aktiv in das Studium einzubauen. – Ich werde meine Gedanken und Erfahrungen in einem Blog festhalten und mache ein ePortfolio!

Nachteile

Obwohl ich die Idee  weiterhin gut finde, habe ich schnell bemerkt, dass diese Methode nicht nur Vorteile, sondern auch so einige Nachteile birgt. Bis der Einstieg gefunden ist, braucht man doch einige Zeit so ein Blog bzw. eine Domain zu gestalten. Davon abgesehen kommen immer mehr Probleme bezüglich der rechtlichen Grundlagen auf.  Namen von Schülern und Lehrern müssen selbstverständlich anonymisiert werden, aber auch die Klassenstufe, die Schule und was darf ich alles hochladen, um später noch mal damit arbeiten zu können? Arbeite ich dann zum Schluss nicht einfach nur noch mit Legenden und das ePortfolio gestaltet sich umständlicher, als die „normalen“ Mitschriften?

Vorteile

Doch die Vorteile überwiegen (bis jetzt) eindeutig für mich! Endlich habe ich wirklich all mein „Wissen“ auf einer „Plattform“ zusammengestellt verfügbar. Meiner Meinung nach bietet sich das ePortfolio an, da sich die praktischen und theoretischen Erfahrungen des Semester aus so vielen unterschiedlichen Quellen speisen: das ePortfolio ermöglicht es mir eben diesen divergierenden Input zu strukturieren und Schlagwörtern zuzuordnen.

Ich bin gespannt, was für  Herausforderung und Hindernisse noch auf mich zukommen und freue mich auf einen konstruktiven Austausch mit anderen, die diese Art der Portfolioarbeit auch ausprobieren (möchten)!

Weitere Informationen und Gedankenanregungen findet ihr zudem auch hier:

Ein Plädoyer für offene ePortfolios

ePortfolio mit WordPress

 

Bild: adesigna

Rechtliches

Nach jedem neuen Artikel stellt sich verstärkter die Frage nach rechtlichen Grundlagen. Manche meiner Eindrücke sind so subjektiv, dass sie kaum einer wirklichen Reflexion entsprechen, geschweige denn jemanden weiterhelfen würden. Dennoch sind es meine „Impressionen“, die ich selbstverständlich hier auch festhalten möchte. Doch kann ich sagen: „Schlechter Lehrer, motiviert Schüler nicht und ist inzwischen wahrscheinlich schon berufsverdrossen„. Wahrscheinlich schon, aber ich muss auf jeden Fall gewährleisten, dass durch keinerlei Angaben herauszufinden ist, um wen es sich handelt.

Also ein neues Problem: Ich muss anonymisierten bzw. pseudonymisieren. Und nicht nur die Lehrerpersönlichkeiten, sondern auch die Schule mit ihren Besonderheiten. Sonst führe ich doch auf Umwegen genau dazu, was ich ja eigentlich „verheimlichen“ will. Dementsprechend muss ich mir in einem privaten Artikel eine Legende erstellen und trotzdem auch bei den Formulierungen beachten, keine Hinweise zu geben! Möglicherweise ein Nachteil von ePortfolios!? Denn arbeite ich dann zum Schluss nicht einfach nur noch mit Legenden und das ePortfolio gestaltet sich umständlicher, als die „normalen“ Mitschriften?

Ein weiteres Problem: Jetzt, wo ich hier schon einmal alles zusammen gestellt habe, würde es mir für meine eigene Struktur sehr helfen, gleichzeitig auch die gelesene Literatur dem Artikel beizufügen. Doch auch da schränkt mich die rechtliche Situation stark ein. Ich könnte sie mir also auch wieder privat hochladen und so hätte zu mindestens ich immer einen Speicherort für die Dateien verschiedener Plattformen. Allerdings würde es mir doch besser gefallen, die jeweiligen Texte, Dateien und dergleichen an die „richtige“ Stelle einzufügen. Nicht möglich…rechtlich… ein Nachteil!

Erstellen der Homepage

Mir wurde anfangs gesagt, dass das Einrichten meiner Homepage wirklich sehr leicht sei. Und wenn ich es doch nicht hinbekommen sollte, gäbe es mehr als genug Tutorials, die alles kleinschrittig erklären. Das FTP-Programm zu installieren, war wirklich kein Problem. Doch das Theme, das ich mir ausgesucht habe, war nicht so leicht zu händeln. Ich habe mich ja gerade für eine eigene Domain entschieden, damit ich das Layout etwas individueller gestalten kann, als „einfach“ einen Blog auf wordpress.com zu haben.



Doch die individuelle Gestaltung ist so individuell, dass man am Besten schon programmieren können sollte. Was ist PHP? Was Java-Script und CSS? Da ich bis jetzt noch nicht wirklich Ahnung davon habe, hab´ich mich an einen Freund gewendet, der sich mit dem Programmieren selbstständig gemacht hat. Vielen Dank Paul!!! Du hast mir viel Zeit durch deine Hilfe geschenkt! (Außerdem ist er ein guter Programmierer, falls mal jemand eine Homepage bracht 😉 Ape Unit )

Inzwischen hab ich auch Lust, Programmieren zu können. Viel Aufwand, lohnt sich aber, glaub ich!

Binnendifferenzierung

Binnendifferenzierung ist mir in dieser Bezeichnung das erste Mal in diesem Semester vorgestellt worden. Mir war natürlich bewusst, dass Kinder bzw. SuS in sich heterogen sind und diese Unterschiede anerkannt werden müssen. Bis jetzt war meine Beschreibung für diese Umsetzung jedoch nicht: Es muss binnendifferenziert werden!

Tatsächlich habe ich in der Hospitation fast keinen Lehrer beobachten können, der auf diese Unterschiede eingegangen wäre. In einer meiner Klassen gibt es sowohl einen hochbegabten Schüler, als auch einen mit ADHS. Beide sind verhaltensauffällig. Aus unterschiedlichen Gründen heraus suchen sie sowohl nach Anerkennung als auch nach Aufmerksamkeit. Bei meinen selbst geführten Unterrichtsstunden wurde ich darauf hingewiesen, auf diesen Unterschied einzugehen, Extra-Aufgaben bereitzustellen (für den hochbegabten Schüler) und intensiv bestärkendes Lob auszusprechen (für den Schüler mit ADHS). In den hospitierten Stunden wurde dies allerdings selten umgesetzt.. ist auch schwer! Aber es macht Spaß zu sehen, dass, geht man individuell auf die Schüler ein, die Schüler motivierter sind und dem Unterricht versuchen, aufmerksam zu verfolgen.

In einer anderen Klasse merkt man zwar, dass dem Klassenlehrer die Unterschiede der Schüler bewusst sind, allerdings geht er auf diese weniger differenziert ein. Er zeigt eindeutig durch inakzeptable Mahnungen, wer seiner meiner Meinung nach Schwierigkeiten beim Lernen und Konzentrieren aufweist: Ihr Idioten.

Naja, vielleicht kann ich in meinem Blockpraktikum noch mehr dazu beobachten!

Bild: S. Tiemann

Themafindung

Das Begleitseminar Spanisch Didaktik erweist sich mehr als hilfreich. Gerade für die Findung eines Themenschwerpunkts der Beobachtung gibt es hier gute Anregungen. Doch dadurch wird es auch gerade schwierig nur EIN Thema zu finden, da wirklich Vieles interessant ist. Binnendifferenzierung und Unterrichtsstörungen sind mir bis jetzt ins Auge gefallen.

Literatur

Leider sind die Literaturangaben nicht einheitlich, weil ich sie verschiedenen Seminaren entnommen habe.

Einige von den aufgeführten Texten bieten leider keine ausführliche Literaturangabe. Aber ich finde es trotzdem gut hier einen Ideenanstoß, wo man mal „reinlesen“ könnte, zu bieten.

Sowohl für mich (um endlich einmal alles beisammen zu haben) als natürlich auch für diejenigen, die im Studium nach Literatur suchen..

 

Guter Unterricht:

– Lehrer sein heißt, Kindern Flügel verleihen (DIHK)

Störungen:

– Nolting, Hans-Peter (2007): Störungen in der Schulklasse
– Keller, Gustav (2010): Vulkangebiet Schule: Konfliktdiagnose, Konfliktlösung, Konfliktprävention
– Keller, Gustav (2008): Ich will nicht lernen!: Motivationsförderung in Elternhaus und Schule
– Keller, Gustav (2008): Disziplinmanagement in der Schulklasse: Unterrichtsstörungen vorbeugen-Unterrichtsstörungen bewältigen

 

Heterogenität:

– Norbert Wenning: Heterogenität als Dilemma für Bildungseinrichtungen. In: Sebastian Boller/ Elke Rosowski/ Thea Stroot (Hg.): Heterogenität in Schule und Unterricht. Weinheim, S. 21-31

Binnendifferenzierung:

– Heymann, Hans Werner: Binnendifferenzierung – eine Utopie? Pädagogik 11/ 10: 6-11

– Wischer, Beate; Trautmann, Matthias: Ich tue es nicht, also bin ich ein schlechter Lehrer? Pdagogok 11/ 10: 32-34

– Lau, Ramona: Innere Konsequenz konsequent anwenden. Pädagogik 11/ 10: 28-31

– Wolff, Martina: Individualisierung und Differenzierung (www.praxis-fremdsprachenunterricht.de/ 3-2009): 3-7

– Steveker, Martin: Individualisierung im Spanischunterricht. Der fremdsprachliche Unterricht Spanisch. Heft 28/ 2010: 4-9

– Hass, Frank: Keiner wie der andere. Der fremdsprachliche Unterricht Englisch. Heft 94/ 2008: 2-9

– Kuty, Margitta: Binnendifferenzierung in Aktion (www.praxis-fremdsprachenunterricht.de/ 3-2009): 16-18

 

Wortschatzarbeit:

– Adamczak-Krysztofowicz, S., Stork, A. (2007). Zum Vokabellernen befähigen: Lern­strategien vermitteln. In: PRAXIS Fremdsprachenunterricht, Heft 6, S. 27-31.

– Aitchinson, J. (1997). Wörter im Kopf: Eine Einführung in das mentale Lexikon. Tübingen: Niemeyer.

– Bergmann, B. (1998). Wortschatzarbeit (1) + (2). Lernstrategien und Übungsformen zur Erhöhung der Lernerautonomie. In: Zielsprache Englisch, S. 94-109.

– Börner, W. (2000). Didaktik und Methodik der Wortschatzarbeit: Bestandaufnahme und Perspektiven. In: Germanistische Linguistik, S. 29-56.

– Decke-Cornil, H.; Küster, L. (2010). Fremdsprachendidaktik. Tübingen: Narr, S. 163-173.

– De Florio-Hansen, I. (2001). Fremdsprachenlernende zu Wort kommen lassen oder: Vom Umgang mit dem Wortschatz. In: Jung, U. (Hrsg.), Praktische Handreichung für Fremdsprachenlehrer. Frankfurt: Lang, S.302-309.

– Del Valle Luque, V. (2009). Poesía Visual für kreatives Wortschatzüben. In: Der fremdsprachliche Unterricht Spanisch, Heft 27, S. 22-31.

– Grünewald, A. (2007). Wortschatzbildung im Fremdsprachenunterricht. In: Hispanorama 116, S. 63-70.

– Grünewald, A.; Küster, L. (Hrsg.) (2009). Fachdidaktik Spanisch. Tradition, Innovation, Praxis. Stuttgart: Klett, S. 202-206.

– Grünewald, A.; Roviró, B. (2009). Alternative Formen der Wortschatzüberprüfung. In: Der fremdsprachliche Unterricht Spanisch, Heft 27, S. 28-35.

– Hauf de Quintero, I. (2009). Interaktive Wortschatzarbeit mit der Lernplattform moodle. In: Der fremdsprachliche Unterricht Spanisch, Heft 27, S. 38-41.

– Leupold, E. (2002). Französisch unterrichten. Grundlagen, Methoden, Anregungen. Kempten: Kallmeyer, S. 248-271.

– Meier, D. (2009). Trabajar con un diccionario monololingüe. Methodenkompetenz zur Nutzung einsprachiger Wörterbücher schulen. In: Der fremdsprachliche Unterricht Spanisch, Heft 27, S. 42-48.

– Meißner, F-J. (1999). Transfer beim Erwerb einer weiteren romanischen Fremdsprache: Das mehrsprachige mentale Lexikon. In: Meißner, F-J.; Reinfried, M. (Hrsg.), Mehrsprachigkeits­didaktik. Konzepte und Erfahrungen mit der romanischen Mehrsprachigkeit im Unterricht. Tübingen: Narr, S. 45-68.

– Meißner, F-J. (1999). Das mentale Lexikon aus der Sicht der Mehrsprachigkeitsdidaktik. In: Grenzgänge 6, Heft 12, S. 62-80.

– Neveling, C. (2004). Wörterlernen mir Wörternetzen: Eine Untersuchung zu Wörternetzen als Lernstrategie und als Forschungsverfahren. Tübingen: Narr.

– Neveling, C. (2007). Lernstrategie: Wörternetze. In: Der fremdsprachliche Unterricht Französisch, Heft 90, S. 2-8.

– Nieweler, A. (Hrsg.) (2006). Fachdidaktik Französisch. Tradition, Innovation, Praxis. Stuttgart: Klett, S. 174-189.

– Pesce, S. (2002). Speicherung und Vernetzung der Präpositionen im mentalen Lexikon der Lerner und Muttersprachler des Spanischen und des Deutschen. Univ. Hamburg (unveröffentlichte Magisterarbeit).

– Röhr, G. (2000). Bedeutungserschliessung aus dem Kontext. Eine Strategie für den Lerner. In: Kühn, P. (Hrsg.), Wortschatzarbeit in der Diskussion. Hildesheim: Olms, S. 209-223.

– Sánchez Serdá, M. (2009). TEO, un nuevo amigo en la clase de español. In: Der fremdsprachliche Unterricht Spanisch, Heft 27, S. 16-21.

– Stork, A. (2010). Wortschatzerwerb. In Hallet, W.; Königs, F.G. (Hrsg.), Handbuch Fremdsprachendidaktik. Stuttgart: Klett, S. 104-106.

 

Einsprachigkeit:

– Butzkamm, Wolfgang: Schwache Englischleistungen – woran liegt’s? Glanz und Elend der Schule oder die Wirklichkeit des Fremdsprachenschüler. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 12: 1, 2007, 17 S.

– Butzkamm, Wolfgang; Schmid-Schönbein, Gisela: Funktionale Fremdsprachigkeit. Zur Rolle der Sprachen im Englischunterricht. In: Grundschulmagazin Englisch / The Primary English Magazine 5/2008, 6-8

 

Kompetenzorientierung:

– Bildungsstandards 2010. KMK.

– Harsch, Claudia; Nöth, Dorothea: Was können die fremdsprachlichen Bildungsstandards leisten? In: Praxis Fremdsprachenunterricht 6-2007: 2-6

– Weskamp, Ralf: Kommunikative Kompetenz als Ziel des Fremdsprachenunterrichts in der Grundschule. In: Grundschulmagazin 2 (2004). Nr. 6: 7-10

– Nieweler, Andreas: Zur Förderung mündlicher Kompetenzen im Französischunterricht. In: Fremdsprachlicher Unterricht – Französisch (Heft 55, 2002, 4-12)

 

Interkulturelle Kompetenz:

– Harald Grosch/Wolf Rainer Leenen: Bausteine zur Grundlegung interkulturellen Lernens. In: Bundeszentrale für politische Bildung: Interkulturelles Lernen. Arbeitshilfen für die politische Bildung. Bonn 1998, S. 29-46

– Paul Mecheril: „Kompetenzlosigkeitskompetenz“. Pädagogisches Handeln unter Einwanderungsbedingungen. In: Georg Auernheimer (Hg.): Interkulturelle Kompetenz und pädagogische Professionalität. 3. Aufl. Wiesbaden 2010, S. 15-34

– Georg Auernheimer: Interkulturelle Kommunikation, mehrdimensional betrachtet, mit Konsequenzen für das Verständnis interkultureller Kompetenz. In: a.a.O., S. 35-65

Praktikum im Ausland

Bei mir setzt sich immer mehr der Gedanke durch, dass ich mein zweites Blockpraktikum gerne in Spanien machen würde. Natürlich auch um mal wieder in Spanien für eine längere Zeit zu sein, aber auch um gerade mein Interessensgebiet DAZ ausbauen und praktizieren zu können.

Nun geht´s an die Bewerbungen! Nur wann, neben all dem, was man eh machen muss. Und an welchen Schulen?

¿Qué pasa?

Endlich Bücher zum Mitlesen und „Mitarbeiten“ bekommen! ¿Qué pasa? 1-3 und Arbeitsbücher! Jetzt habe ich noch zwei Wochen Zeit, meine ersten Unterrichtsstunden vorzubereiten! Zwei Wochen erscheinen mir ziemlich wenig dafür, dass es mein erstes Unterrichten ist! Aber später muss es ja auch wesentlich schneller klappen, also los..!

Wie gewohnt montags, habe ich heute eine Doppelstunde der fünften Klasse in Spanisch hospitiert. Nächste Woche steht die Klausur an und so müssen die wesentlichen Vokabeln wiederholt werden. Anstelle von einem Vokabeltest oder der stupiden Abfrage der Vokabeln durch das pure Frage-Antwort-Verfahren, wendet die Lehrerin das Spiel „Bankrücken“ an. Das Spiel scheint bekannt und auch beliebt zu sein: „Ja, endlich wieder Bankrücken!“ Bei diesem Spiel steht der SuS der letzten Reihe auf und „arbeitet“ sich durch richtige Antworten von Reihe zu Reihe. Antwortet der „Gegenspieler“ (also der SuS aus der nächsten Reihe) schneller, so kann letzterer weiterspielen. Am Ende des Spiels sind die SuS aufgefordert, zu zählen, wer die meisten Reihen vorwärts gekommen ist. Die Lehrerin bindet die SuS in die Unterrichtsplanung mit ein: Was wollen wir noch üben für die Klassenarbeit?

In Anschluss wird das Thema el barrio abermals aufgegriffen und durch Partner- bzw. Gruppenarbeiten aufgearbeitet.

Motivation:
–          Da können wir noch viel lernen!

Störungsintervention:

–          Meld dich, dann kannst du auch sprechen!
–          Pssscht
–          Setz dich, es reicht jetzt!

In der großen Pause sind wir mit dem Klassenlehrer verabredet, um die Hospitation von letzter Woche Montag in der sechsten Klasse (sehr unruhige Klasse) zu besprechen: Was ist uns aufgefallen? Wie war die Stunde? Da es schon eine Woche her war, ist uns nicht mehr wirklich viel eingefallen, außer, dass die Klasse ungewohnt ruhig ist. Er erklärt, dass er das Handheben als Ruhesymbol von Anfang an eingeführt hat. Er hat die SuS befragt, welche Zeichen sie in der Grundschule gewöhnlicher Weise verwendet haben und übernimmt das Zeichen, das am weitesten verbreitet ist. Gibt es zu viele und zu unterschiedliche Vorerfahrungen, einigt er sich mit den SuS auf ein neues Zeichen. Der Klassenlehrer hat einen Schüler als Idioten in der letzten Stunde bezeichnet. In dem Gespräch jetzt weist er daraufhin, dass er sich bei dem Schüler am nächsten Tag entschuldigt hat. Er wisse, dass man seine Schüler nicht beschimpfen sollte, allerdings sei das manchmal gar nicht so leicht. Der Schüler sei schon oft aufgefallen durch sein Verhalten und pausenlosen kommentieren von Allem. (Ist uns noch nie aufgefallen, für uns war der Schüler eher „durchschnitts-laut“ – vor allem im Rahmen dieser Klasse.

In der fünften Stunde wurde der Klassenrat der 5ten Klasse abgehalten. Da letzten Mittwoch der Spending Marathon stattgefunden hat, werden die Details zu den Sponsoren geklärt. Für den „eigentlichen“ Klassenrat bleiben nur 5 Minuten, in denen ein Streitfall zwischen zwei Schülern geklärt werden kann. Einer von ihnen beschimpfte den anderen als „übergewichtig“; letzterer konterte mit „untergewichtig“. Die Lehrerin erklärt, dass es verständlich sei, manchmal sauer zu sein und Sachen zu sagen, die man eigentlich nicht so meint. Aber dieser Ausspruch greift den anderen Menschen zu persönlich an und deswegen sollte man, selbst wenn man sehr wütend ist, dieses Wort nicht verwenden.

Spanisch in der 6. Klasse ist wie immer nervenaufreibend. Der Lehrer ist motiviert, lacht immer. Heute sind die Zahlen dran und der Spanischlehrer hat 28 verschiedene Zahlen ausgeschrieben auf Blätter groß kopiert. Die SuS sollen diese nun an der Tafel richtig ordnen: Einige lassen sich drauf ein, andere kleben ihre Zettel einfach irgendwo hin. Resultat: Nette Idee, die aber leider nicht bei allen greift.

Störungsintervention:
–          Schüler muss Klasse verlassen (ein weiterer darf auch „Luft schnappen“)

–          Lehrer redet nicht weiter, bis die Klasse das merkt und von selbst zur Ruhe kommt. Dies funktioniert zwar in den Ansätzen, wird aber zu lange hinausgezögert, sodass SuS das Interesse ganz verlieren
–          Stimme senken

schwierige Klasse..

Nachdem uns gesagt wurde, dass eine Klasse im zweiten Lernjahr die „schlimmste“ Klasse der Schule sein soll, wollten wir uns außer dem Spanischunterricht auch mal den Deutschunterricht und den Klassenrat dieser Klasse angucken. Am letzten Freitag haben wir den entsprechenden Lehrern Zettel in ihr Fach gelegt, um anzukündigen, dass wir am Montag gerne in ihrer Klasse hospitieren möchten. Einem Teil der Lehrenden war das allerdings zu kurzfristig und zeigte sich uns gegenüber sehr skeptisch. Nachdem wir sie aber überzeugt haben, dass wir nicht da sind, um SIE zu hospitieren und kritisch zu begutachten, sondern eher das Wechselspiel zwischen Klasse und Lehrenden in unserem Interesse liege, durften wir doch hospitieren.

Der Unterricht war nun leider doch sehr langweilig und einschläfernd. Die Adverbien standen auf dem Tagesplan und wurden anhand der Buchs erlernt. Das Frage-Antwort-Spiel war die tragende Unterrichtsform. Die Klasse war allerdings ungewöhnlich ruhig (im Vergleich zum Spanischunterricht). Ob dies nun auf die frühe Stunde oder auf die starke Autorität der Lehrerin zurückzuführen ist, sei dahin gestellt.

Die dritte und vierte Stunde waren wir wieder in unseren 5ten Klasse. Ein großer Plüschpapagei „fragt“ die Schüler nach den Ortspronomina, indem dieser von der Lehrerin an verschiedene Stellen positioniert wurde. Die SuS sind begeistert! Danach folgt ein Tandembogen: Die SuS stellen sich in Partnerarbeit Fragen.

Nach der Stunde gehe ich zur Lehrenden und frage, ob wir demnächst mal ihre Klasse übernehmen können. Und nun bin ich schon in 3 Wochen dran! Ist ja gut, aber auch angsteinflößend..1 Die Tage und der Stundenplan werden das Thema sein. Jetzt muss ich nur noch auf Bücher warten und kann anfangen „kreativ“ zu wirken. Wie bringt man dieses Thema möglichst schülergerecht bei? Welche Sozialform? Wie fange ich die Stunde an? Wie leite ich über und wie wecke ich vor allem Interesse bei den SuS?

Klassenrat in der 6ten bei bei dem Klassenlehrer. Die Stunde wird im Chor eingeleitet mit: Guten Morgen Herr ****. Nachdem wir dem Klassenlehrer fälschlicherweise gesagt haben, dass wir gerne aufgrund der hohen Anzahl an Störungen in der Klasse hospitieren würden, leitete er die Stunde folgendermaßen ein: Heute wollen wir uns doch mal von der Schokoladenseite zeigen. Der Klassenlehrer ist der erste Lehrer, der ein Ruhezeichen verwendet. Er hebt die Hand, sobald es laut wird und wartet darauf, dass auch alle SuS die Hand heben, bis Ruhe herrscht.

Der Klassenrat läuft anders ab, als in der 5ten. Der Klassenlehrer ist der Hauptakteur und bespricht mit den SuS den anstehenden Spendenmarathon. Der Lehrer wirkt autoritär, streng und sehr sarkastisch. Er fordert die SuS durch ironische Aussagen zum Mitdenken auf. Auch wenn er etwas falsch gesagt hat, gibt er das nicht zu, und zeigt auch hier, dass er am längeren Hebel sitzt.

Erst eine viertel Stunde vor Stundenende fängt der „richtige“ Klassenrat an. Zwei SuS stehen an der Tafel und sollen moderieren, zwei weitere sollen Störenfriede zurechtweisen. Die SuS wirken unmotiviert, haben nichts zu loben, nichts zu kritisieren. Die vier aufgabentragenden SuS wollen ihr Amt nicht wirklich haben und wirken so eher demotiviert. Erst nach Nachfragen des Lehrers und genauen Anweisungen können die SuS Lob finden und dieses begründen. Kritik: Englischunterricht ist zu langweilig. Ein Schüler hat die Lehrerin angesprochen, die dann sauer auf ihn war. Deswegen traut er sich nicht mehr.

Störungsintervention:

  •         Pssscht

       Hand heben

              Ihr Idioten

              Lautes Schreien