¿Qué pasa?

Endlich Bücher zum Mitlesen und „Mitarbeiten“ bekommen! ¿Qué pasa? 1-3 und Arbeitsbücher! Jetzt habe ich noch zwei Wochen Zeit, meine ersten Unterrichtsstunden vorzubereiten! Zwei Wochen erscheinen mir ziemlich wenig dafür, dass es mein erstes Unterrichten ist! Aber später muss es ja auch wesentlich schneller klappen, also los..!

Wie gewohnt montags, habe ich heute eine Doppelstunde der fünften Klasse in Spanisch hospitiert. Nächste Woche steht die Klausur an und so müssen die wesentlichen Vokabeln wiederholt werden. Anstelle von einem Vokabeltest oder der stupiden Abfrage der Vokabeln durch das pure Frage-Antwort-Verfahren, wendet die Lehrerin das Spiel „Bankrücken“ an. Das Spiel scheint bekannt und auch beliebt zu sein: „Ja, endlich wieder Bankrücken!“ Bei diesem Spiel steht der SuS der letzten Reihe auf und „arbeitet“ sich durch richtige Antworten von Reihe zu Reihe. Antwortet der „Gegenspieler“ (also der SuS aus der nächsten Reihe) schneller, so kann letzterer weiterspielen. Am Ende des Spiels sind die SuS aufgefordert, zu zählen, wer die meisten Reihen vorwärts gekommen ist. Die Lehrerin bindet die SuS in die Unterrichtsplanung mit ein: Was wollen wir noch üben für die Klassenarbeit?

In Anschluss wird das Thema el barrio abermals aufgegriffen und durch Partner- bzw. Gruppenarbeiten aufgearbeitet.

Motivation:
–          Da können wir noch viel lernen!

Störungsintervention:

–          Meld dich, dann kannst du auch sprechen!
–          Pssscht
–          Setz dich, es reicht jetzt!

In der großen Pause sind wir mit dem Klassenlehrer verabredet, um die Hospitation von letzter Woche Montag in der sechsten Klasse (sehr unruhige Klasse) zu besprechen: Was ist uns aufgefallen? Wie war die Stunde? Da es schon eine Woche her war, ist uns nicht mehr wirklich viel eingefallen, außer, dass die Klasse ungewohnt ruhig ist. Er erklärt, dass er das Handheben als Ruhesymbol von Anfang an eingeführt hat. Er hat die SuS befragt, welche Zeichen sie in der Grundschule gewöhnlicher Weise verwendet haben und übernimmt das Zeichen, das am weitesten verbreitet ist. Gibt es zu viele und zu unterschiedliche Vorerfahrungen, einigt er sich mit den SuS auf ein neues Zeichen. Der Klassenlehrer hat einen Schüler als Idioten in der letzten Stunde bezeichnet. In dem Gespräch jetzt weist er daraufhin, dass er sich bei dem Schüler am nächsten Tag entschuldigt hat. Er wisse, dass man seine Schüler nicht beschimpfen sollte, allerdings sei das manchmal gar nicht so leicht. Der Schüler sei schon oft aufgefallen durch sein Verhalten und pausenlosen kommentieren von Allem. (Ist uns noch nie aufgefallen, für uns war der Schüler eher „durchschnitts-laut“ – vor allem im Rahmen dieser Klasse.

In der fünften Stunde wurde der Klassenrat der 5ten Klasse abgehalten. Da letzten Mittwoch der Spending Marathon stattgefunden hat, werden die Details zu den Sponsoren geklärt. Für den „eigentlichen“ Klassenrat bleiben nur 5 Minuten, in denen ein Streitfall zwischen zwei Schülern geklärt werden kann. Einer von ihnen beschimpfte den anderen als „übergewichtig“; letzterer konterte mit „untergewichtig“. Die Lehrerin erklärt, dass es verständlich sei, manchmal sauer zu sein und Sachen zu sagen, die man eigentlich nicht so meint. Aber dieser Ausspruch greift den anderen Menschen zu persönlich an und deswegen sollte man, selbst wenn man sehr wütend ist, dieses Wort nicht verwenden.

Spanisch in der 6. Klasse ist wie immer nervenaufreibend. Der Lehrer ist motiviert, lacht immer. Heute sind die Zahlen dran und der Spanischlehrer hat 28 verschiedene Zahlen ausgeschrieben auf Blätter groß kopiert. Die SuS sollen diese nun an der Tafel richtig ordnen: Einige lassen sich drauf ein, andere kleben ihre Zettel einfach irgendwo hin. Resultat: Nette Idee, die aber leider nicht bei allen greift.

Störungsintervention:
–          Schüler muss Klasse verlassen (ein weiterer darf auch „Luft schnappen“)

–          Lehrer redet nicht weiter, bis die Klasse das merkt und von selbst zur Ruhe kommt. Dies funktioniert zwar in den Ansätzen, wird aber zu lange hinausgezögert, sodass SuS das Interesse ganz verlieren
–          Stimme senken

schwierige Klasse..

Nachdem uns gesagt wurde, dass eine Klasse im zweiten Lernjahr die „schlimmste“ Klasse der Schule sein soll, wollten wir uns außer dem Spanischunterricht auch mal den Deutschunterricht und den Klassenrat dieser Klasse angucken. Am letzten Freitag haben wir den entsprechenden Lehrern Zettel in ihr Fach gelegt, um anzukündigen, dass wir am Montag gerne in ihrer Klasse hospitieren möchten. Einem Teil der Lehrenden war das allerdings zu kurzfristig und zeigte sich uns gegenüber sehr skeptisch. Nachdem wir sie aber überzeugt haben, dass wir nicht da sind, um SIE zu hospitieren und kritisch zu begutachten, sondern eher das Wechselspiel zwischen Klasse und Lehrenden in unserem Interesse liege, durften wir doch hospitieren.

Der Unterricht war nun leider doch sehr langweilig und einschläfernd. Die Adverbien standen auf dem Tagesplan und wurden anhand der Buchs erlernt. Das Frage-Antwort-Spiel war die tragende Unterrichtsform. Die Klasse war allerdings ungewöhnlich ruhig (im Vergleich zum Spanischunterricht). Ob dies nun auf die frühe Stunde oder auf die starke Autorität der Lehrerin zurückzuführen ist, sei dahin gestellt.

Die dritte und vierte Stunde waren wir wieder in unseren 5ten Klasse. Ein großer Plüschpapagei „fragt“ die Schüler nach den Ortspronomina, indem dieser von der Lehrerin an verschiedene Stellen positioniert wurde. Die SuS sind begeistert! Danach folgt ein Tandembogen: Die SuS stellen sich in Partnerarbeit Fragen.

Nach der Stunde gehe ich zur Lehrenden und frage, ob wir demnächst mal ihre Klasse übernehmen können. Und nun bin ich schon in 3 Wochen dran! Ist ja gut, aber auch angsteinflößend..1 Die Tage und der Stundenplan werden das Thema sein. Jetzt muss ich nur noch auf Bücher warten und kann anfangen „kreativ“ zu wirken. Wie bringt man dieses Thema möglichst schülergerecht bei? Welche Sozialform? Wie fange ich die Stunde an? Wie leite ich über und wie wecke ich vor allem Interesse bei den SuS?

Klassenrat in der 6ten bei bei dem Klassenlehrer. Die Stunde wird im Chor eingeleitet mit: Guten Morgen Herr ****. Nachdem wir dem Klassenlehrer fälschlicherweise gesagt haben, dass wir gerne aufgrund der hohen Anzahl an Störungen in der Klasse hospitieren würden, leitete er die Stunde folgendermaßen ein: Heute wollen wir uns doch mal von der Schokoladenseite zeigen. Der Klassenlehrer ist der erste Lehrer, der ein Ruhezeichen verwendet. Er hebt die Hand, sobald es laut wird und wartet darauf, dass auch alle SuS die Hand heben, bis Ruhe herrscht.

Der Klassenrat läuft anders ab, als in der 5ten. Der Klassenlehrer ist der Hauptakteur und bespricht mit den SuS den anstehenden Spendenmarathon. Der Lehrer wirkt autoritär, streng und sehr sarkastisch. Er fordert die SuS durch ironische Aussagen zum Mitdenken auf. Auch wenn er etwas falsch gesagt hat, gibt er das nicht zu, und zeigt auch hier, dass er am längeren Hebel sitzt.

Erst eine viertel Stunde vor Stundenende fängt der „richtige“ Klassenrat an. Zwei SuS stehen an der Tafel und sollen moderieren, zwei weitere sollen Störenfriede zurechtweisen. Die SuS wirken unmotiviert, haben nichts zu loben, nichts zu kritisieren. Die vier aufgabentragenden SuS wollen ihr Amt nicht wirklich haben und wirken so eher demotiviert. Erst nach Nachfragen des Lehrers und genauen Anweisungen können die SuS Lob finden und dieses begründen. Kritik: Englischunterricht ist zu langweilig. Ein Schüler hat die Lehrerin angesprochen, die dann sauer auf ihn war. Deswegen traut er sich nicht mehr.

Störungsintervention:

  •         Pssscht

       Hand heben

              Ihr Idioten

              Lautes Schreien