Hat man erstmal die Technik einigermaßen im Griff, ist man schon in der Lage schöne Fotos zu machen. Aber Technik allein macht selbstverständlich noch kein gutes Foto aus. Wie sagt man so schön? Das Bild ist nur so gut, wie der Fotograf, der es gemacht hat. Dementsprechend ist es vielleicht auch interessant zu wissen, warum manche Bilder mehr auf einen wirken als andere.
Die Aufteilung des Bildes in einen Goldenen Schnitt zählt zu einer dieser Gestaltungsmöglichkeiten. Der Goldene Schnitt unterteilt das Foto in einem Verhältnis von 3:5 oder leichter gesagt 1/3 zu 2/3. Der Goldene Schnitt teilt das Foto somit durch 4 Linien in 9 Quadrate. Bei der Aufnahme eines Fotos sollte für eine besondere Wirkung versucht werden, das Motiv auf eine dieser Linien zu platzieren. Wenn das Motiv hingegen in der Mitte platziert ist, kann es leicht zu gewöhnlich wirken.
Wollt ihr hingegen „reale“ Linien auf eurem Foto festhalten, solltet ihr beachten, dass vertikale Linien Dynamik ausstrahlen, währen horizontale Linien eher Ruhe und Weite ins Bild bringen. Diagonal auslaufende Linien bringen hier Tiefe ins Feld, wenn sie aus einer Ecke von links nach rechts ins Bild laufen. Vor allem aufsteigende Diagonalen bringen positive Einstellungen gegenüber des Motivs hervor. Das Bild sollte jedoch nicht in zwei gleich große Dreiecke oder durch den Mittelpunkt verlaufen, um die Wirkung nicht zu verfehlen.
Bewegung
Bilder, die irgendeine Art von Bewegung festhalten, sind immer interessant. Nehmt ihr so zum Beispiel Autos oder Radfahrer auf, ist die Platzierung dieser im Bild wichtig. Die Motive, die eine Bewegung ausstrahlen, sollten in das Bild reinfahren, die Richtung der Bewegung ist somit ebenfalls festgehalten. Sonst sieht es so aus, als ob das Objekt/ die Person, vom Bild runterfällt.
Architektur
Bei statischen Objekten wie Kirchen und Sehenswürdigkeiten neigt man als Fotograf immer dazu, sich zu nah an das Motiv zu stellen. Hierbei fährt man jedoch das Risiko, dass das Motiv „nach hinten“ fällt. Deswegen sollte man hingegen der ersten Wahrnehmung einen größeren Abstand vom gewählten Motiv halten und die davorliegenden Straßen oder vorbeiziehende Passanten mit aufgenommen werden. Außerdem sollte man sich nicht hinhocken, da dadurch der ungewünschte Effekte nur noch verstärkt wird. Standort und Brennweite machen auch hier die Perspektive aus!
Porträt
Natürlich ist es immer unpraktisch, wenn die porträtierte Person ins Gegenlicht gucken muss. Sie wird immer zwinkern und nicht natürlich wirken. Abgesehen davon bringt auch leicht bewölkter Himmel das beste Licht hervor: diffus und weich. Scheint jedoch mal die Sonne, kann diese auch effektvoll als Gegenlicht eingesetzt werden. Das Gesicht liegt dann im Schaffen und muss durch einen Blitz erhellt werden.
Fotografiert man die Person drinnen, wirkt ein Hintergrund im farblichen Kontrast zu dieser besonders gut. Ist dieser dann noch unscharf, wirkt die Person plastischer.
Dimensionen im Bild
Eine deutliche Verteilung von Vordergrund, mittlerem Bildteil und Hintergrund bringt ein gut wirkendes zweidimensionales Bild hervor. Einfache Landschaften sind immer ein gute Motiv, wirken jedoch auch schnell langweilig. Wenn nun aber ein statisches Motiv in den Vordergrund eingebaut wird, kommt Abwechslung ins Bild und es wirkt realer. Bäume und Pflanzen bieten sich hier an.
Aber all diese Umsetzungsmöglichkeiten sind eben auch nur Möglichkeiten. Wenn ihr gezielt bestimmte Anordnungen im Bild ignoriert, können selbstverständlich ebenso gute Effekte entstehen, als wenn ihr euch akribisch nach ihnen richtet. Allerdings ist es immer gut, schon mal wenn bestimmten Effekten gehört zu haben, um ein besseres Verständnis für die Bildwirkung zu bekommen. Und Zeit nehmen nicht vergessen!!
Neueste Kommentare